Wo Piroggen auf Schäufele treffen

24.10.2014, 15:55 Uhr
Wo Piroggen auf Schäufele treffen

© Roland Fengler

Jetzt ist sie eröffnet, die neue, alte „Restauration Kopernikus“ im Krakauer Haus. Andre Reinert und Richard Graf haben die frühere „Bar Europa“ im Erdgeschoss in einen zweiten Gastraum umgewandelt. Doch ein paar Details haben sie erhalten – wie die frisch gestrichene Holzvertäfelung, die die alte Sandsteinmauer nur teilweise verschalt. Durch die Fenster kommt viel Licht herein, man sitzt an rohen Holztischen, über denen Industrieleuchten hängen.

Ab sofort gibt es eine wechselnde Tageskarte, aber weiterhin auch viele fränkische Gerichte, vom Pfannenschnitzel (8,90 Euro) über diverse Braten bis zu vegetarischen Käsespätzle (8,80 Euro). Anfangs war es nicht so leicht, die Gäste von der polnischen Küche, die der zweite Schwerpunkt ist, zu überzeugen, sagt Andre Reinert. Heute sind die polnischen Piroggen (gefüllte Teigtaschen für 8,90 Euro) der Hit. Mit einem Missverständnis will Andre Reinert aber noch aufräumen: Der „Borschtsch“, der auf der Karte steht (3 Euro), ist kein russischer Rote-Beete-Eintopf, „sondern eine klare, polnische Rote-BeeteSuppe ohne Einlage“. Passend dazu gibt es dann auch das polnische Bier „Tyskie“.

Ratlose Gäste standen dieser Tage vor dem verschlossenen „“ in der Nürnberger Schlehengasse. Dann machte das Gerücht die Runde, dass die halbe Decke des großen Saals im ersten Stock heruntergekommen sein soll. „Alles Quatsch, der Bäckerhof stürzt nicht ein“, dementiert Christian Albert, Obermeister der Nürnberger Bäckerinnung, der der „Bäckerhof“ gehört. In der Stuckdecke fehle ein kleines Stückchen. Niemand kam zu Schaden, ein Gutachter habe sich das Ganze angeguckt.

Dass der „Bäckerhof“ geschlossen ist, hat einen anderen Grund: Ein Pächterwechsel stehe an, den bisherigen Betreibern Philipp Struss und Peter Pridoehl habe man gekündigt. Laut Struss, der auch den Imbiss samt Internet-Shop „Bratwurst Döslein“ mitbetreibt, habe es immer wieder Meinungsverschiedenheiten gegeben. Ein Nachfolger mit neuem Konzept sei im Gespräch, aber dazu will sich die Bäckerinnung erst äußern, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Bis dahin – vermutlich bis Jahresende – bleibt das Lokal zu.

Über zehn Jahre führte Peter Pridoehl den „Bäckerhof“, seit sieben Jahren zusammen mit Struss. Pridoehl, der in der Diskothek „Mach1“ seine ersten gastronomischen Schritte tat und später zusammen mit Harry Zimmermann die legendäre „Wax Lounge“ betrieb, soll schon an einer neuen Gastro-Idee basteln...

Wo Piroggen auf Schäufele treffen

© Michael Matejka

Sein Gesicht kennt fast jeder Nürnberger, seine Crêpes vermutlich auch: Seit 25 Jahren steht Martin Sura mit seinem kleinen Stand an der Lorenzkirche und verkauft hauchdünne Crêpes, herzhaft oder süß gefüllt.

Der Renner sind die Klassiker, so der 51-Jährige: Nutella, Apfelmus und Zimt-Zucker. Besonders die weiblichen Kunden würden die süßen Crêpes bestellen. „Männer greifen eher zu herzhaften Galettes“, sagt Sura. Wer auch sonntags nicht auf Crêpes verzichten will, findet Sura zwischen 14 und 18 Uhr in Barthelmesaurach bei Schwabach. Dort steht er in seinem „Brücken-Café“ und verkauft frischen Kuchen, Latte Macchiato und natürlich Crêpes.

Wir kennen den Michelin oder den GaultMillau. Doch nicht nur die Meinung der Gastro-Experten ist gefragt – das Volk darf mittlerweile oft mitbewerten. So auch im neuen „Falstaff Gasthaus guide 2015“, in dem die Gäste die 300 besten deutschen Gasthäuser bewertet haben. Der Führer liegt der aktuellen Falstaff-Ausgabe bei. 100 Punkte oder bis zu drei „Gabeln“ konnten die bewerteten Restaurants erreichen.

Drei Nürnberger Lokale sind darunter. Das „Gasthaus Rottner“, Winterstraße 15—17, wurde mit zwei Gabeln und 86 Punkten ausgezeichnet. „Gasthaus mit familiärer Atmosphäre, in dem Stefan Rottner eine regionale Jahreszeitenküche pflegt“, heißt es.

Das Sterne-Lokal „Essigbrätlein“, Weinmarkt 3, bekam drei Gabeln und 90 Punkte. Andree Köthe und Yves Ollech würden eine „einzigartige, überraschende regionale Gemüse- und Gewürzküche auf höchstem Niveau“ bieten. Dritter im Bunde ist das „Weinstockwerk“, Glockendonstraße 30, das „Paradies für Liebhaber von Fleisch deutscher Rasserinder (. . .) Alles wird stets ansprechend und schnörkellos zubereitet.“ Dafür gab es 86 Punkte und zwei Gabeln.

Mehr Informationen in unsere Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare