"Wohnzimmerkonzerte" in der Mata Hari Bar

5.11.2013, 08:28 Uhr

© Michael Matejka

Passenderweise trägt sie den Namen „Wohnzimmerkonzerte“. Das Gros des Raumes beansprucht die über sieben Meter lange Hufeisen-Theke für sich. Es bleiben: zwölf Quadratmeter. Zum Trinken, Tanzen, Tratschen – und zum „Vertikal-Limbo“, wie der 37-jährige Betreiber das Treiben augenzwinkernd nennt.

Seit 1994 gibt es die Bar, seit 2002 hat Schulz, einstiger Stammgast, die Führung übernommen. Das Konzept, sagt er, sei „seitdem einfach so mitgewachsen“, es habe keine lang geplanten Umstrukturierungen gegeben. Erst recht keine Umbauten. „Keiner steht gerne mit dem Rücken zum Getümmel“, so Stephan Schulz. „Dafür hat man immer den ganzen Laden im Blick. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen hier schon zusammengefunden haben.“

2006 kam dann doch ein Umbruch: „Anlässlich der Feier zum zwölften Geburtstag hatte ich zwei Livebands eingeladen. Das fand allerdings nicht in der Bar, sondern in der Rakete statt“, berichtet der Wirt. Und dass ihn ab diesem Tag permanent Musiker angeschrieben und um die Möglichkeit eines Auftrittes in der Mata Hari Bar ersucht hätten. „Und ich habe wieder und wieder abgesagt mit der Begründung, der Laden sei einfach nicht geeignet für so was.“ Ein Jahr lang sei das so gegangen, bis Schulz eines Tages einem Straßenkünstler anbot: „Wenn du Lust hast, kannst du Teil eines Experiments werden.“Aus genau diesem Experiment sind nun die „Wohnzimmerkonzerte“ entwachsen, denn am Ende des Pilotversuchs stand die Erkenntnis: „Das hat einfach irre Spaß gemacht.“

„Zu Beginn war ich froh um jede Bewerbung, die irgendein Renommee vorweisen konnte. Heute suche ich mir die Sachen raus, die mir selbst gefallen“, so Schulz. Viel Akustisches sei dabei, keine Coverbands. Nach der Größe der Band richtet sich entsprechend das Kartenkontingent, das sich meist auf 30 bis 40 Plätze einpendelt. Und die sind schnell weg: „Man kann schon probieren, einfach zu kommen und mit Glück noch reinzurutschen.“ Aber es empfiehlt sich dringend, sich seinen Platz an der Bar im Vorverkauf zu sichern.

Mehr Informationen über die Mata Hari Bar in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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