Ziel für Stammgäste, Schüler und Ausflügler

16.8.2016, 08:10 Uhr
Ziel für Stammgäste, Schüler und Ausflügler

© Stefan Hippel

Nicht nur die direkten Nachbarn lassen sich bei ihr blicken. Schulkinder machen hier regelmäßig eine kleine Pause. Und auch Ausflügler vom Dutzendteich nehmen den Umweg gerne in Kauf, besorgen sich die kühle Leckerei und gehen gemütlich zurück zum See, um dort auf einer der vielen Bänke das Eis zu genießen.

Sitzgelegenheiten an der frischen Luft hat Elena Perri nämlich nicht viele, doch ihre Kunden stören sich nicht wirklich daran. Tim, 14 Jahre, schleckt etwa im Stehen ganz zufrieden seine Kugel Joghurt-Eis. "Es ist relativ billig hier, das Preis-Leistungs-Verhältnis passt", sagt der Siebtklässler, der auf das Neue Gymnasium geht. Wenn Tim nachmittags auf die S-Bahn wartet, dann schaut er mit seinen Freunden immer wieder mal im "Cadore" vorbei. Und auch Anna-Lena, 13 Jahre alt, schmeckt es hier: "Ich habe Krokant und Mango genommen, beides ist ganz gut."

Mango hat Elena Perri erst seit 2015 im Programm, sie probiert ab und an mal neue Geschmacksrichtungen aus. Rund 40 Sorten stellt die 65-Jährige selbst her, an die 18 Sorten gibt es an der Kühltheke. Sie mischt immer mal wieder ihr Angebot durch. "Das mache ich für die jüngeren Leute, die älteren Kunden mögen lieber die beliebten Sorten wie Schokolade, Erdbeere oder Vanille." Sie selbst, verrät die kleine, zierliche Chefin, probiere auch jeden Tag eine Kugel Eis.

Auch wenn die Auswahl groß ist - exotische Sorten wie in anderen Eisdielen wie Gurke oder Honig-Anis gibt es bei Elena Perri nicht. Manche Eis-Cafés machen auf hip und setzen auf eine moderne Einrichtung - auch das zählt hier nicht. Den Anspruch, neu und anders zu sein, hat sie nicht.

Ab und zu springt mal eine Aushilfe mit ein, doch in der Regel führt Elena Perri ihren Betrieb samt Eisherstellung und Verkauf alleine. Die Söhne, die Enkel, lassen sich zwar schon immer wieder mal blicken und helfen auch mit - die Arbeit schafft Elena Perri in diesem doch so regenreichen Sommer ganz gut ohne große Unterstützung.

Fotos von den Kindern

Die Eisdiele ist für Elena Perri dabei wie ein zweites Zuhause. Der Name "Cadore" erinnert an die italienische Heimat ihres Lebensgefährten. Und auch die Inneneinrichtung hat die Chefin durchaus persönlich gehalten: Fotos von ihrer kalabrischen Heimatstadt Corigliamo Calabro, von den zwei Söhnen, von den eisschleckenden Enkelkindern hängen an der Wand.

Im Nebenraum läuft der Fernseher, italienische Sprachfetzen schwappen hinüber zur Eistheke. Als Abrundung kommt der wunderbare Geruch nach Espresso dazu - und auf einmal ist es da, dieses leichte, dieses besondere italienische Gefühl.

Mehr Informationen über das "Cadore" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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