Zu Gast bei Freunden

30.1.2017, 08:00 Uhr
Zu Gast bei Freunden

© Michael Matejka

René Stein stand in einigen Sterne-Küchen hinter dem Herd. Zuletzt hat er in Wyoming gearbeitet, nun will er als Küchenchef dem frisch renovierten "Schwarzen Adler" in Kraftshof seinen unverwechselbaren Stempel aufdrücken. Etliche Monate ließ Inhaber Günther Hertel das alte Fachwerkhaus von Grund auf sanieren und suchte gleichzeitig nach dem perfekten Team. Stein suchte dagegen nach einer neuen Herausforderung in Deutschland und sagte begeistert zu. Zur Seite gestellt ist ihm als Geschäftsführer Constantin Goldberg. Im Frühjahr kommt noch Verstärkung aus dem "Acquarello" in München: Bastian Gebhardt ist dann Chef de Partie.

Die Herren haben viel vor. Die alten Holztüren, -böden und -tische wurden überarbeitet, Tischdecken verbannt, man isst feine Gerichte regionaler Küche wie Schweinebauch/Klosterbier-Sud/Weißkohl/Kartoffel oder ein Dessert mit dem schönen Namen "Mei is des a motz Schogglod". "Zu Gast bei Freunden" ist das Thema des geschmackvoll gestalteten Lokals. Zum Nachfragen will Goldberg die Gäste anregen. Und auch jüngere Leute ansprechen.

Wählen kann man à la carte aus vier Vor- und Zwischenspeisen, fünf Hauptgerichten und zwei Desserts. Oder man stellt sich ein Vier- (66 Euro) beziehungsweise Fünf-Gänge-Menü (77 Euro) selbst zusammen. Rund 55 Weine stehen auf der Karte. Von fränkischen Winzern, aber auch aus Chile, Frankreich oder Italien.

Weiterhin ist geplant, den brachliegenden Biergarten gen Sommer wiederzubeleben und um einen eigenen Gemüsegarten zu erweitern. Und der Saal im ersten Stock kann für Feierlichkeiten aller Art gemietet werden.

Lange Jahre zierte den "Schwarzen Adler" unter Peter Wagner und danach Jürgen Scharnagl ein Michelin-Stern. Doch Herrn Stein ist dies "vordergründig nicht so wichtig": Authentisch und ehrlich wolle man sein, mit Leidenschaft kochen. "Wenn es dafür einmal einen Stern geben sollte, ist das wunderbar!"

Begeistert ist der Koch, der auch das Brot fürs Restaurant selbst täglich frisch bäckt, vom Knoblauchsland und seinen vielen Gemüsebauern. "Was man hier alles vor der Haustür bekommt, Wahnsinn!" Im New Yorker Restaurant "Seasonal" setzte er sich mit Interpretationen vom Wiener Schnitzel auseinander, in Nürnberg will er sich mit der Bratwurst beschäftigen: "Ich habe schon eine Vision, die sich um Saure Zipfel dreht", sagt er und lächelt. Man darf also gespannt sein, was sich im "Schwarzen Adler" alles noch so tut.

Zu Gast bei Freunden

© Günter Distler

Neue Weinbar "Prinz 5" am Prinzregentenufer

Wer mit Nachnamen Weinland heißt, der muss daraus eine Passion entwickeln. Für guten Wein eben. Einen Handel desselben Namens führen Chris und Conny Weinland bereits, jetzt haben sie eine schöne, dazu passende Weinbar am Prinzregentenufer eröffnet, das "Prinz 5". Beheimatet ist das Lokal im Souterrain des Hause Nummer 5, dort, wo bis vor einiger Zeit bereits Wein getrunken wurde: in den Räumen der "Weinerei", die mittlerweile in die Ostermayr-Passage gezogen ist.

Schuld an der Weinliebhaberei und der neuen Bar ist eigentlich Vater Rüdiger Weinland, dem praktischerweise auch das Haus gehört und der ein kompetenter Weinkenner ist. Den Altbau im "Nürnberger Jugendstil" ließ er über ein Jahr lang von Grund auf kernsanieren - und das Souterrain gleich mit. Der konstruktive Jugendstil, wie man ihn beispielsweise aus den Wiener Werkstätten kennt, sollte in der Gestaltung der Weinbar umgesetzt werden, als eine Hommage an das alte Gebäude. Trotzdem, so Rüdiger Weinland, wolle man mit diesem Familienprojekt etwas Eigenständiges schaffen, das Bestand habe.

Am Boden liegen schwarz-weiße Zementfliesen aus Portugal, der Gast sitzt auf Thonet-Stühlen an einfachen Holztischen. An den Wänden hängen Zeichnungen von Frank Nikol. Die Bar aus Eichenholz und Messing ist ein eigener Entwurf, und die orangefarbene Leuchtschrift an einer Wand gibt ein Gedicht wieder, das der Vater an einem Abend auf einer Weinflasche verewigte: "Wir stellen leere Flaschen her, der Inhalt, der gefiel uns sehr."

Wein ist also Programm. Einen Schwerpunkt setzen die Weinlands auf Deutschland, Österreich und Italien. Vor allem die italienische Region Marken mit ihren Winzern, die sie alle persönlich kennen, hat es dem Ehepaar angetan.

Rund 14 offene Weine werden im kleinen Glas (0,125 ml) ab 3,20 Euro ausgeschenkt. Ein Riesling aus dem Weingut Wolf beispielsweise. Aber auch ein Rosenrot Rosé aus dem bekannten fränkischen Weingut Stahl ist darunter. Und wenn der Wein gefällt, kann man ihn gleich in "Nürnbergs kleinster Vinothek" auf 2,5 Quadratmetern kaufen. Bei 99 verschiedenen Weinen von 21 Winzern dürfte die Wahl nicht ganz leicht sein.

Zu jedem Wein kredenzt Betriebsleiter Christoph Schweikert die passende Speise: Zum trockenen Lambrusco (3,60 Euro/125 ml) beispielsweise "Culatello & Grana" (7,20 Euro), handgemachten Schinken und Käse. Da das Viertel um das Prinzregentenufer zwar reich an schönen Gebäuden, aber arm an Cafés und Restaurants ist, hat das "Prinz 5" auch tagsüber geöffnet. Dann stehen Kaffeespezialitäten (Rösttrommel) auf dem Tisch, Kuchen ("Hildes Backwut"), Tartes oder Bamberger. Eine echte Bereicherung. Für die ganze Stadt.

Kulinarische Stadtführung am Valentinstag

Der Valentinstag wird entweder gefeiert - oder ganz einfach ignoriert. Doris Ritter bietet dagegen eine kulinarische Stadtführung zum Valentinstag (37 Euro pro Person) am Dienstag, 14. Februar, an. Wohlgemerkt: Für alle Verliebten. Los geht es um 18 Uhr. Die Stadtführerin ("Happy Nürnberg Tours") erzählt Geschichten zu Liebesschlössern, Wunschringen, Brautportalen, Hochzeitstreppen, berühmten Liebespaaren und zum heiligen Valentin.

Dazu gibt es kleine kulinarische Überraschungen. "Es beginnt herzerwärmend, geht prickelnd weiter, wird fein, dann fränkisch und endet feurig", so Doris Ritter geheimnisvoll. Und am Ende sollen alle (noch) glücklicher sein. Anmeldung bei den Touristen-Informationen in Nürnberg oder über www.happy-nuernberg-tours.de

Café "Katzentempel" eröffnet im April

Die Katzenfreunde in Nürnberg sind schon ganz aufgeregt. Endlich ist klar, wann und wo das Café "Katzentempel" eröffnet. Inhaber Wolfgang Bayer hat nach vielem Suchen Räumlichkeiten in der Peter-Vischer-Straße 21, im früheren Möbelgeschäft "Mobilia", gefunden. Jetzt werden diese für die Katzen und Gäste "artgerecht" umgebaut.

Bayer übernimmt das Konzept des sehr erfolgreichen Münchner "Katzentempels", in dem Katzen glücklich leben und die Gäste zum Cappuccino einem Kater den Bauch streicheln können. Das Speisenangebot ist vegan und vegetarisch. Die bis zu sechs Katzen sollen entweder von der Tierschutzorganisation "Notfall Rassekatzen" oder aus dem Nürnberger Tierheim kommen. Eröffnen will Bayer im April.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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