Fragen bei der Bürgerversammlung in Cadolzburg

8.12.2014, 13:00 Uhr
Fragen bei der Bürgerversammlung in Cadolzburg

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Zwar konnte in Obsts mittlerweile zwölf Amtsjahren die Gesamt- und die Pro-Kopf-Verschuldung kontinuierlich gesenkt werden, letztere liegt aktuell bei 1650 Euro. Doch noch immer befinde sich der Markt in den roten Zahlen. 2014 sei ein schwieriges Haushaltsjahr, erläuterte der Bürgermeister: „Unsere Einnahmen sind von rund 13,8 Millionen Euro im Vorjahr heuer auf rund 10,8 Millionen gefallen. Das entspricht einem Rückgang um etwa 22 Prozent.“ Verantwortlich dafür sind die gesunkenen Gewerbe- und Einkommensteuer-Einnahmen, aber auch die gestiegenen Abgaben für die Kreisumlage. Dennoch befinde sich Cadolzburg etattechnisch trotz aktueller Haushaltssperre auf einem guten Weg, meinte er.

10 846 Bürgerinnen und Bürger zählt die Marktgemeinde inzwischen. Damit hat Cadolzburg seinen Aufwärtstrend in Bezug auf die Einwohnerzahlen auch 2014 fortgesetzt. Blickt man weiter zurück, wird der Sprung besonders deutlich: 1992 lag die Einwohnerzahl bei 8857 Köpfen, heute sind es fast 11 000.

Besonderes Interesse der Bürger galt der geplanten Einführung der gesplitteten Abwassergebühr. Der gesetzlichen Vorgabe folgend sollen die anfallenden Abwassergebühren individueller aufgeteilt werden. Dabei müssen die Grundstückseigentümer mehr Geld bezahlen, die über einen hohen Anteil versiegelter Bodenflächen oder große Dachflächen verfügen. „Aktuell sind wir noch in der Auswertung der Daten“, erklärt Obst. „Die Gebührenaufteilung wird dann wahrscheinlich Mitte 2015 in Kraft treten“, kündigte er an.

Ein weiteres Thema war die Untersuchung zur Machbarkeit einer Ortsumfahrung im Osten oder im Westen der Marktgemeinde. Der bisherige Stand, den die Projektwerkstatt Cadolzburg ausführlich auf ihrer Internetseite (www.projektwerkstatt-cadolzburg.de) präsentiert, besagt, dass der Ortskern um 50 Prozent entlastet werden könnte. Speziell die Hauptstraße passieren innerorts täglich rund 18 600 Fahrzeuge. Ein Bürger prangerte auf der Versammlung zudem die häufig kritische Verkehrssituation dort an. Favorisiert wird von Seiten der Planer momentan die östliche Variante.

„Mit der Umgehung wäre uns allen geholfen. Es liegen aber noch nicht alle notwendigen Daten für eine konkrete Machbarkeit vor“, sagte Obst. Insbesondere eine Umweltuntersuchung steht aktuell noch aus. Sollte diese zeigen, dass durch den Bau der Umgehung beispielsweise keine seltenen Tier- oder Pflanzenarten bedroht werden, könnte man bereits Mitte 2015 über den Bau entscheiden. Laut Obst wird dies wahrscheinlich per Bürgerentscheid geschehen.

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