Keine gemeinsame Linie bei der Freibadöffnung

4.6.2020, 06:00 Uhr
Keine gemeinsame Linie bei der Freibadöffnung

© Foto: Claudia Lehner

Zwar sei die Verantwortung für die Badeaufsicht "noch ein Stückchen größer, aber das wichtigste ist trotzdem die Eigenverantwortung der Besucher", betont Thomas Hartlehnert, als Leiter der Bad Windsheimer Stadtwerke zuständig für das Freibad. Vor allem, was die weitläufigen Liegeflächen betrifft, werde man vor allem mit Hinweisschildern arbeiten, um die Gäste an die Mindestabstände zu erinnern. Nichts anderes bleibt auch in Burgbernheim übrig, erklärt Bürgermeister Matthias Schwarz: "Wir können nur an die Vernunft appellieren. Wenn es nicht funktioniert, dann bleibt nichts anderes übrig, als wieder zu schließen."

In Burgbernheim will man die kühle Witterung, die für die kommenden Tage angekündigt ist, nutzen, um sich zusätzliche Zeit für die Ausarbeitung des Hygienekonzepts zu geben. Damit steht die Stadt nicht allein, denn trotz des Wunsches aus dem Landratsamt, dass alle Freibäder im Kreis gleichzeitig aufmachen sollten, einigten sich Bürgermeister und Gemeinde-Vertreter gestern darauf, dass jede Kommune selbst entscheiden darf, berichtet Schwarz.

In Bad Windsheim sei der 8. Juni gesetzt, bestätigt Hartlehnert. Das Konzept steht zumindest in Teilen. Umkleiden und Duschen sind tabu, nur die Kaltduschen an den Becken sowie die wenigen Spinde im Beckenbereich stünden zur Verfügung. Der Zugang zu den Toiletten sei nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Wie genau der Trubel in den Becken reguliert sein wird, sei noch unklar, sagt der Stadtwerke-Leiter. Bisher könne er nur davon ausgehen, dass pro Gast der 1,5-Meter-Abstand einzuhalten ist.

Außerdem sei der jetzige Stand, dass pro 20 Quadratmeter Fläche eine Person aufs Gelände gelassen werden darf. Da läge man in der Kurstadt bei einem Maximum von etwa 1000 Personen. "Das ist ein Wert, mit dem wir ganz gut leben können", sagt Hartlehnert. Denn normal werde pro Jahr die Schwelle auch "nur an zehn bis 14 Tagen" überschritten.

Mit der Freigabe vom Außenbereich des Salzsees und des 1,5-Prozent-Beckens daneben will man in der Franken-Therme am 10. Juni den nächsten Schritt gehen. Kosmetik- und Massage-Anwendung gibt es bereits seit Montag wieder. Die zwei Tage Aufschub seien zur Vorbereitung nötig, sagt Kurdirektor Mike Bernasco. Vor allem, um das Online-Buchungssystem einrichten zu können. Da es noch keine exakten Vorgaben seitens der Staatsregierung gibt, habe man sich für das Konzept der Therme an "den schärfsten Richtlinien" anderer Bundesländer orientiert, in denen der Badebetrieb schon angelaufen ist. So ist der Eintritt nur in drei jeweils 45 Minuten langen Zeitfenstern möglich und der Besuch ist pro Person auf 2,5 Stunden begrenzt. Dadurch könne man die Besucher-Zahl steuern und zwischen den Schichten bleibe viel Zeit zur Desinfizierung, erklärt Bernasco. Dadurch und auch durch die Abstandsregeln werden man zwar nur etwa 20 bis 25 Prozent der Kapazitäten abrufen können, aber: "Die Gesundheit unserer Gäste steht an erster Stelle."

Auch preislich wird es Änderungen geben. Das 2,5-Stunde-Programm in der Therme kostet nur zehn statt elf Euro. Im Schmotzer-Bad werde es dieses Jahr keine Saisonkarten geben, betont Hartlehnert. Stattdessen werde es Zehner-Karten mit leichten Preisnachlässen geben. Ob ein Frühschwimmen angeboten wird, sei bis dato noch offen. In Burgbernheim halte man wohl an der Dauerkarte fest, sagt Schwarz. Das gehöre aber zu den Details, die ab dem morgigen Freitag genau festgelegt werden sollen.

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