"Streuobstwiesen-Wissen": Deshalb sind Schafe wichtig

28.7.2020, 06:00 Uhr

© Foto: Christine Berger

Während ihre Eltern und Großeltern sich mit Tierarzt Dr. Hermann Schuh auf einen Rundgang durch die Streuobstwiesen machten, durften sich die jüngeren Teilnehmer mit Projektleiter Wolfgang Wenk an der Spitze als Detektive auf Spurensuche begeben. Wo sind Abdrücke der Schafe oder gar tierische Überbleibsel des Grasens zu erkennen?

Gute Augen waren zudem beim Wiesenmemory gefragt, als es galt, Pflanzen in der Wiese zu erkennen, darüber hinaus erfuhren die Kinder am praktischen Beispiel, was es mit dem Begriff Samentaxi auf sich hat: Mit einem Knäuel Schafwolle erkundeten sie, was so alles im Fell eines Schafes hängenbleiben kann.

"Die Schafe vernetzen die Lebensräume", nannte Wolfgang Wenk einen wichtigen Aspekt der Schafbeweidung. Tierarzt Hermann Schuh wies am Beispiel einer intensiv genutzten Wiese auf einen weitere Faktor hin, so können Schafe beim Beweiden die Grasnarbe verbessern und zusätzlich Samen festtreten. "Es geht ein Stück Natur verloren", hält Schuh die Schafbeweidung speziell für Burgbernheim mit seinen umfangreichen Streuobstbeständen an der Frankenhöhe für wichtig. "Ohne Schafe ist es sehr schwierig."

Großer Beitrag für die Artenvielfalt

Da Schafe die Gefahr der Verbuschung reduzieren und auf der anderen Seite Flächen nach ihrem Geschmack und dadurch nur selektiv abmähen, ist der Beitrag für die Artenvielfalt groß. Er gab zudem Tipps, wie sich Spaziergänger, Jogger und Radler beim Aufeinandertreffen mit einer Schafherde korrekt verhalten, so sollten Jogger langsam laufen und Radler absteigen, bat Schuh.

Nachdem das Projekt den Einstieg der Stadt Burgbernheim in die Umweltbildung darstellt, schlug Wolfgang Wenk beim abschließenden Picknick einerseits den Bogen zu den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung, andererseits gab es Tipps, wie jeder Einzelne einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten könnte. Unterstützt wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, außerdem von der Streuobstgenossenschaft Einheimischer und der Franken Brunnen Stiftung.

In Kooperation mit dem Burgbernheimer Obst- und Gartenbauverein und dem Imkerverein sowie der Schäferei Roß und dem Schafhof Dr. Schuh werden bis einschließlich Anfang September noch eine Reihe von Terminen angeboten. Teils sind noch Plätze frei, Informationen sind auf der Homepage der Stadt zu finden.

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