Strikte Regeln in Corona-Zeit: Das gilt in der Franken-Therme

30.9.2020, 13:00 Uhr
Strikte Regeln in Corona-Zeit: Das gilt in der Franken-Therme

© Foto: Stefan Blank

Das mit duftenden Essenzen versetzte Wasser prasselt unter lautem Zischen auf den Ofen der Panoramasauna der Franken-Therme. 20 Personen können den Aufguss genießen, an regnerisch-kalten Tagen wie am vergangenen Wochenende waren es zu Vor-Corona-Zeiten um die 100 Saunafreunde, die dicht gedrängt zusammen schwitzten. Die Besucherzahlen haben sich laut Kurdirektor Mike Bernasco auf gut 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert, im Durchschnitt sind es rund 1000 Gäste pro Tag.

Doch Bestimmungen wie Registrierung, Abstandsregeln und Rücksichtnahme gelten nach wie vor. Der Samstag mit 1300 Besuchern hat die Verantwortlichen nun aber gleich zum Handeln bewegt: Ab sofort können Gäste samstags und sonntags und an Feiertagen maximal zweieinhalb Stunden in der Therme buchen.

"Wir versuchen es so gut wie möglich hinzubekommen, dass sich die Gäste erholen, entspannen können", sagt Bernasco. "Aber die Gesundheit steht an erster Stelle." 642 Spinde des Badetempels sind freigegeben, etwa zwei Drittel des Kontingents. Alle Schränke werden "mehrfach täglich" von oben bis unten desinfiziert. Aber Samstag musste der "Notfallplan" angewandt werden.

"Die Außenbereiche wurden nicht genutzt und alle wollten natürlich auch in die beliebtesten Becken." Zwar seien "nur" 520 Gäste gleichzeitig in der Therme gewesen, unter anderem im 36 Grad Celsius warmen Zwölf-Prozent-Becken wurden Abstände aber nicht mehr eingehalten, nicht jeder Gast sei freundlich geblieben.

"Wir haben dann reagiert", sagt Bernasco. Einlassstopp. Reduzierung der Maximal-Besucherzahl auf 500. Erst danach durfte immer einer rein, wenn einer raus gegangen ist. Zudem wurde nur noch der Zweieinhalb-Stunden-Badetarif verkauft. Bernasco: "Einige mussten im Regen warten, da ist man per se schon mal nicht so begeistert." Das Konzept wurde Sonntag fortgeführt. Mit Erfolg. 1200 Besucher kamen, lange Schlangen waren nicht zu vermeiden, durch die häufigeren Wechsel sei es aber "wesentlich entspannter" gewesen.

 

"Wir wollen solche Situationen künftig vermeiden", sagt der Kurdirektor. Daher seien bis auf Weiteres 500 Gäste das Maximum. An Wochenenden und Feiertagen ist komplett nur der Zweieinhalb-Stunden-Tarif buchbar, an Wochentagen ebenso für Gäste, die kommen, wenn schon 500 in der Therme sind. "Ich kann natürlich Gäste verstehen, die nicht eine Stunde nach Bad Windsheim fahren wollen, um dann nur zweieinhalb Stunden in die Therme zu dürfen", sagt Bernasco, "aber die Rahmenbedingungen lassen uns grad nichts anderes übrig."

Mehr Badeaufsichten

Aufgestockt wurde die Zahl der Badeaufsichten, die "freundlich auf die Regeln hinweisen, wenn der Abstand – oft aus Versehen – nicht eingehalten wird" oder "im ganz extremen Fall den Gast auch des Hauses verweisen", sagt Bernasco. Geschlossen bleiben aber weiter die Dampfbäder und Saunen bis 60 Grad Celsius. Bei den Aufgüssen, die aktuell stündlich angesetzt sind, darf nicht gewedelt werden, und "für jede Sauna gibt es eine individuelle Personenbegrenzung", erklärt Saunameister Maik Kuczulaba.

Strikte Regeln in Corona-Zeit: Das gilt in der Franken-Therme

© Foto: Stefan Blank

Auch Rasul, "eine der erfolgreichsten Wellness-Anwendungen" ist verboten. Gut gebucht seien auch wieder Massagen, sagt der Kurdirektor und in den Becken durften Massagedüsen und Sprudelliegen wieder angestellt werden.

Jeder wird registriert

Corona ist noch ein großes Thema im Thermen-Alltag. "Jeder, der einen Schritt in unsere Gebäude macht, wird registriert", erklärt Bernasco. Falls ein Gast an Covid-19 erkranke oder Kontaktperson zu einem Infizierten sei, werden alle Listen an das zuständige Gesundheitsamt geschickt. Dies sei auch schon einmal der Fall gewesen, bestätigt Bernasco.

Noch völlig offen ist, wie viel Geld die Therme von der Versicherung für den Ausfall aufgrund der Komplettschließung erhalten wird. "Das wissen nicht einmal die Anwälte", sagt Bernasco. Verschärfungen der Regeln würden auch jetzt immer über der Therme schweben. "Wir hätten auch alle viel lieber, dass das Thermen-Erlebnis wie früher wäre. Aber das Schlimmste wäre, wenn gar kein Badebetrieb möglich wäre."

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