"Keyless Go": Täter nutzen moderne Systeme zum Autoklau

18.4.2018, 14:57 Uhr

© Uli Deck/dpa

Autodiebstahl ist im Nürnberger Land en vogue. 15 Autos wurden im Zuständigkeitsbereich der Laufer Polizeiinspektion 2017 gestohlen. Sieben davon waren mit der "Keyless-Go"-Technologie ausgestattet. Beide Fahrzeuge, die bisher im laufenden Jahr geklaut wurden, verfügen ebenfalls über diese Technik.

Das auf Funk basierende System erlaubt dem Fahrer, das Auto ohne Schlüssel, sondern per Startknopf anzulassen, wenn der Schlüssel in der Nähe ist. Für Diebe ist die Technik wie ein Sechser im Lotto: Mit einem speziellen Gerät wird das Signal aufgefangen, das Auto entriegelt, gestartet und weggefahren.

Wenn der Wagen auf der Straße parkt 

Steht der Wagen nicht in der Garage oder im Carport, sondern parkt auf offener Straße, muss der Dieb dafür nicht einmal über einen Gartenzaun klettern oder ein Schloss knacken. Es sei "wesentlich einfacher", heute ein sündteures Auto zu stehlen als früher, sagt Steffen Kellermann, Leiter der Ermittlungsgruppe der Laufer Polizei. Die Beamten sprechen von einem bayernweiten Trend seit 2016.

Mehrere Banden stecken dahinter

Laut Erkenntnissen der Kriminalpolizei Schwabach gehen die Autodiebstähle auf das Konto mehrerer Banden, die Günter Losse, der scheidende Laufer Dienststellenleiter, im "östlichen europäischen Ausland" vermutet. Eine Ortung der gestohlenen Autos mittels GPS ist zwar möglich, aber findige Diebe nutzen mittlerweile sogenannte "Jammer", Störsender, die GPS-Sender außer Kraft setzen.

Einen Tipp hat Kellermann für die Halter der Autos mit "Keyless Go"-Technologie: Den Autoschlüssel sollte man zuhause in eine Blechdose legen oder in Alufolie einwickeln. So kann das Signal nicht aufgefangen werden.

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