Mord in Lauf: Ehepaar steht unter Tatverdacht

16.7.2019, 13:18 Uhr
In der Nähe des Laufer Ortsteils Schönberg fand der Pilzsammler die männliche Leiche.

© NEWS5/ Friedrich In der Nähe des Laufer Ortsteils Schönberg fand der Pilzsammler die männliche Leiche.

Sonntagmorgen fand ein Pilzsammler in einem Waldstück bei Lauf die Leiche des 27-jährigen Mannes. Der Zeuge setzte sofort einen Notruf ab. Der Kriminaldauerdienst und die Spurensicherung rückten an und untersuchten den Fundort, der Tote kam zur Obduktion in die Gerichtsmedizin. Das Ergebnis: Massive Gewalteinwirkung, auch Stichverletzungen wurden am Körper der Leiche gefunden. Die Staatsanwaltschaft spricht von "multiplen Verletzungen". Die Polizei geht davon aus, dass der 27-Jährige von Samstag auf Sonntag umgebracht worden ist. Die Spurenlage hat ergeben, dass der Tote mit einem Pkw in das Waldstück im Staatsforst Schönberger Nässenau transportiert und dann dort abgelegt worden ist, so Cora Miguletz, Leiterin der Kripo Schwabach, während einer Pressekonferenz in Schwabach.

Die Ermittler werteten Handy-Daten aus und kamen unter anderem durch diese Daten und den letzten Kontakten auf das Ehepaar in Lauf. Das Fahrzeug, in dem die Leiche transportiert worden sein soll und bei den Eheleuten war, hat die Polizei sichergestellt und unter die Lupe genommen.

Hohes Aufkommen von Blutspuren

"Im inneren des Wagens fanden wir Blutspuren des Opfers", so Miguletz. Es wurde versucht, das Auto gründlich zu reinigen. Die Tat sollte verdeckt werden. Doch moderne kriminaltechnische Mittel ermöglichten es, ein "hohes Aufkommen von Blutspuren" sichtbar zu machen. "Die Verdächtigen verstrickten sich in Widersprüche, beide streiten aber die Tat ab", berichtet die KPI-Chefin. Das Ehepaar wurde noch im Lauf des Sonntags einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Richter erließ gegen den 31-Jährigen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts auf Totschlag, seine 29-jährige Frau wird der Beihilfe verdächtigt. Sie ist allerdings wieder auf freiem Fuß, da weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr bestehe, so Antja Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.

Das Motiv, so Miguletz, dürfte im privaten Bereich liegen. Wo der 27-Jährige getötet wurde, ist noch nicht eindeutig geklärt. Eine "definitive Tatwaffe" haben die Ermittler auch noch nicht gefunden. Die Kripo hält sich bedeckt, mit Details hält sie sich zurück, um die Ermittlungen nicht zu gefährden, heißt es. Wie gut sich Täter und Opfer kannten, blieb unbeantwortet. Nur dass sie sich kannten, gab die Polizei bekannt.