Schulstart in Hilpoltstein: Aufregung, Masken, Unsicherheit

8.9.2020, 15:15 Uhr
Der Hilpoltsteiner Schulrektor Peter Benz begrüßte die 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 1A von Klassenlehrerin Silvia Krauß im Innenhof der Schule – und bereitete die Kinder auf ein außergewöhnliches Schuljahr vor.

© Foto: Tobias Tschapka Der Hilpoltsteiner Schulrektor Peter Benz begrüßte die 26 Schülerinnen und Schüler der Klasse 1A von Klassenlehrerin Silvia Krauß im Innenhof der Schule – und bereitete die Kinder auf ein außergewöhnliches Schuljahr vor.

Zum Beispiel mussten alle Kinder und Jugendlichen zum ersten Mal in der Geschichte des Freistaats Bayern seit 1945 ab der fünften Klasse mit Mundschutz im Unterricht sitzen. Vorerst zwar nur für die ersten zwei Wochen – doch viele andere Regelungen zur Bekämpfung des Coronavirus gelten auf unbestimmte Zeit.

Die rund 6200 Schulen in Bayern mussten neue Hygienekonzepte ausarbeiten. Sie sehen etwa vor, dass die Schüler in festen Klassenverbünden zusammenbleiben und zu Kindern anderer Klassen mindestens 1,5 Meter Abstand halten sollen. Auf den Gängen und Toiletten müssen selbst die Erstklässler ohne Ausnahme Masken tragen; Hände sollen regelmäßig gewaschen, die Räume häufig gelüftet werden. Das bedeutet Herausforderungen für Schüler und Lehrer – allein schön physisch, weil das Atmen, Sprechen und Zuhören dadurch anstrengender wird.

Es wird ungewöhnlich

Schauen wir beispielhaft nach Hilpoltstein: Für 103 Jungen und Mädchen begann am Dienstag der "Ernst des Lebens". Ihr erster Schultag in der Grundschule Hilpoltstein stand an und die Aufregung war groß. Auch bei den Lehrkräften, denn sie stehen angesichts der Coronapandemie vor einem herausfordernden Schuljahr.

Das merkte man schon bei der Begrüßung der ABC-Schützen und deren Eltern. Denn erstmals versammelten sich die vier ersten Klassen einzeln im Ruhe- beziehungsweise Innenhof der Schule und statt jeder Menge Opas, Tanten oder Freunden der Schüler waren diesmal pro Kind nur zwei Begleitpersonen (in der Regel die Eltern) zugelassen.

"Wir haben derzeit eine andere Zeit als sonst, aber es wird für euch trotzdem eine schöne Zeit", versprach Rektor Peter Benz Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Zuvor schon hatte die Ganztagesklasse 4C den Neuankömmlingen an der Schule mit dem Stück "Hip Hop – Schule ist top!" etwas vorgetanzt und -gesungen. Die Kinder hatten auf Holzbänken mit weitem Abstand voneinander Platz genommen und Schulranzen und Schultüten neben sich platziert. Eine Mund-Nasen-Maske trugen sie – im Gegensatz zu allen Eltern, die sich im hinteren Bereich des Innenhofs versammelt haben – allerdings nicht und auch im Unterricht ist das nicht vorgeschrieben.

Die wegen der Coronapandemie verordnete Maskenpflicht der Staatsregierung für Lehrer und Schüler im Klassenraum gilt nur für die weiterführenden Schulen ab der fünften Jahrgangsstufe. Trotzdem hatte jedes Kind eine Maske dabei, denn für alle Laufwege im Schulgebäude – sei es beim Wechsel des Klassenzimmers oder für den Gang zur Toilette – gilt sehr wohl auch eine Maskenpflicht für die Grundschüler.

Nachdem Klassenlehrerin Silvia Krauß ihre neue 1A herzlich begrüßt hatte, folgten ihr die Schüler in ihr neues Klassenzimmer. Erst als der Platz geräumt und sichergestellt wurde, dass sich niemand mehr auf den Gängen begegnen konnte, kam die nächste Klasse samt der Angehörigen in den Innenhof. Dort wurde die 1B von ihrer Klassenlehrerin Isabelle Koops, die 1C von Kirsten Reimer und die 1D von Julia Maurer in Empfang genommen und Rektor Benz wiederholte seine Ansprache.

Klassenzimmer erforscht

Inzwischen erforschte die 1A von Silvia Krauß schon einmal ihr neues Klassenzimmer und entdeckte neben einer Leseecke, einer Tafel und einem großen Bildschirm auch einen Haken an jedem Tisch. "Daran dürft ihr eure Schulranzen hängen, und eure Maske, denn die werdet ihr im Lauf des Tags noch öfters brauchen", erklärte Krauß ihren Schützlingen.

Es wird mit Sicherheit ein ungewöhnliches Schuljahr werden – das steht jetzt schon fest.

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