Triumphaler Empfang für Marco Wittmann in Markt Erlbach

17.12.2014, 13:32 Uhr
Triumphaler Empfang für Marco Wittmann in Markt Erlbach

© Harald Munzinger

Auch wenn er in Fürth geboren und mit den Eltern wieder in die Kleeblattstadt gezogen ist, bleibt “Markt Erlbach nicht nur seine heimliche, sondern seine wahre Heimat“, betont es Bürgermeisterin Dr. Birgit Kress. Hier sei er schließlich aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe Tischtennis gespielt und im Freundeskreis die ersten Erfolge (1996 bis 2006) auf den Kart-Bahnen gefeiert. So ist und bleibt er ein Markt Erlbacher; mit der Hoffnung, dass er “der alten Heimat verbunden bleibt”.

“Wir sind Deine Sponsoren” führt Dr. Kress aus, die kein Rennen Wittmanns (am Bildschirm) verpasst und den eigenen Terminkalender darauf abstimmt hat. Die Entschuldigung “der Marco fährt” findet allgemeines Verständnis, wenn sie sich vorzeitig von Veranstaltungen verabschiedet. Der Stolz der Gemeinde wird unübersehbar auf großen Bannern zum Ausdruck gebracht, nun auch für den Empfang des Champions angestrahlt.

Stolze Großeltern dabei

Der fährt in einem goldenen Boliden mit knapp 500 PS unter der Haube vor, die es im Straßenverkehr zu zügeln gilt. Dass es bei aller Disziplin und Respekt vor der Straßenverkehrsordnung schon mal ein Radarbild gibt, räumt der sympathisch-bescheiden auftretende 25-Jährige unumwunden ein, für den der Rückhalt von Eltern und Freunden sehr wichtig ist. Sie sind beim Ehrenempfang im Foyer der “Rangauhalle” ebenso dabei, wie die Großeltern. Klar sei da auch immer etwas Angst dabei, gesteht es Oma Lina Wittmann, während Opa Oskar weiß, dass Enkel Marco kein aggressiver, sondern ein sehr überlegter Fahrer sei, dem sein “vollstes Vertrauen” gelte.

Ausdauer, Disziplin und Talent sind einige Attribute, die auch Bürgermeisterin Dr. Birgit Kress als Grundlage bereits vieler Erfolge nennt, die nun mit dem DTM-Championat gekrönt wurden. Das ringt selbst der Konkurrenz den Respekt ab, dass da nicht das Auto, sondern der Fahrer die Trophäe holte, Marco ein verdienter Sieger sei; unterdessen auch ausgezeichnet als Motorsportler- und Tourenwagenfahrer des Jahres! Der zweite Platz beim Formel BMW Weltfinale schon 2008 sowie ebenfalls Vizemeistertitel bei der Formel-3-Euroserie 2011, der Formel-3-Trophy 2012 hatten den Weg zum DTM-Test- und Entwicklungsfahrer - “DTM-Rockie 2013” - geebnet.

Bei alledem die Bodenhaftung nicht verloren zu haben, wird an “einem von uns” geschätzt, dem der Ruhm nicht zu Kopf gestiegen ist. Das belegt stellvertretend Landrat Norbert Kirsch. Dank  einer neben dem Rennsport erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Karosseriebauer, kann Marco Wittmann sich gelegentlich noch im Fürther Betrieb des Vaters nützlich machen. Ein sympathisches Dankeschön für die maßgebliche Förderung durch die Eltern.

Zukunft im Formel-1-Zirkus?

Bleibe Marco Wittmann sich selbst treu, müsse es einem um ihn nicht bange sein, so Kirsch, für den Wittmann im Formel-1-Zirkus “nur noch eine Frage der Zeit ist”. Bei der DTM 2015 möchte der Norisring-Rennleiter Thomas Dill Marco Wittmann auf seiner “Heimstrecke“ als erster abwinken, was in Markt Erlbach schon mal vorab bejubelt wird und sich der Lokalmatador erneut starker Präsenz seiner Fans sicher sein darf. Dill sieht den Erfolg des besten deutschen DTM-Piloten in der konstanten Leistung und in einem strategischen Fahren begründet.

Ehe sich eine lange Schlange all derer am “Autogrammtisch” bildet, die nicht schon vor laufender Kamera eine Karte mit der flotten Signatur erhascht hatten, gibt es von der Gemeinde ein Fotoalbum, einen ganz speziellen Lebkuchen mit Gemeindewappen aus der heimischen Bäckerei sowie als “Ehrengeschenk” ein großes Bild. Auf dem wird von Jürgen und Manuel Schülein mit Fotodokumenten aus der Rennsportszene vor der gemalten Kilianskirche die enge Verbundenheit Wittmanns mit Markt Erlbach zum Ausdruck gebracht.

Es werde ganz sicher einen Platz in seiner Wohnung finden, versichert Marco Wittmann, überwältigt von der großen Kulisse beim Ehrenempfang. Er habe “nie geglaubt, dass so viele Leute kommen“. Unter ihnen zeigen sich auch Altlandrat und Altbürgermeister Adi Schilling sowie Altbürgermeister Peter Rudolph, der stolz auf “unseren Marco”…”einen tollen Burschen“ ist. Dem wird mit kräftigem Trommelwirbel der “Batukeros” und zarten Klängen am Marimbaphon gratuliert und von der Kinder- Prinzengarde die Ehre erwiesen.

Mit Faschingsorden, Küsschen der Prinzessin und einem donnernden “Erba-Aha” geht es am Büffet zum “lockeren Ausklang” des Festaktes über, der im “Goldenen Buch” mit dem Dank von Marco Wittmann für viele tolle Jahre sowie dem Wunsch für eine “gute Zukunft zusammen” dokumentiert ist. Dass dieses Buch viel schöner sei, als jenes der Stadt Fürth, meint Wittman als Kompliment. Jetzt hält er sich für die nächste Rennsportsaison mit Sport fit und genießt die freien Tage. Markt Erlbach gönnt ihm dies und steht weiter hinter “seinem Marco”.

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