Brauerei-Gasthof mit modernem Touch in Nürnberg

9.6.2016, 08:55 Uhr
Brauerei-Gasthof mit modernem Touch in Nürnberg

© Johnston

Ein "Brauerei-Gasthof mit modernem Touch" soll in den nächsten Monaten aus der 1526 gegründeten Gaststätte "" in Nürnberg werden, skizziert Ralph Weiß. Den Stil beschreibt der 29-jährige Handballer und Unternehmer aus Auerbach als eher modern und im Industrie-Design gehalten. Vielleicht könne aber auch das eine oder andere Detail der über den Zweiten Weltkrieg geretteten, rustikalen Einrichtung in das neue Design eingebunden werden. Derzeit laufen noch die Planungen - zusammen mit Weiß' Partner Faßmann und einem Architekten aus Wien.

Regionale Produkte

"Wir setzen vor allem auf Regionalität", erklärt Ralph Weiß. Brot, Fleisch, Gemüse und Bier sollen demnach von lokalen Lieferanten kommen. Dafür gebe es eine gestiegene Sensibilität der Verbraucher, glaubt der Auerbacher, der in Nürnberg bereits die Burger-Bar "Kuhmuhne" mit einem ähnlichen Konzept betreibt. Sechs Festangestellte und 15 Aushilfen sorgen in dem Burger-Laden für einen reibungslosen Betrieb und sollen in Zukunft auch weiter ausschließlich dort tätig sein, berichtet Weiß.

Der neue Brauerei-Gasthof, der auf jeden Fall "Böheim" im Namen tragen wird, dessen endgültiger Titel aber noch nicht feststeht, wird indes statt Burgern gesmokte Speisen anbieten, also in einem speziellen Ofen gegrillte oder geräucherte Gerichte. Ein dafür nötiger Barbecue-Grill wird eigens in den USA in Nashville (Tennessee) bestellt. "Fabian und ich haben schon in den vergangenen drei Jahren in unserer Freizeit viel gesmokt", berichtet der Auerbacher. "Das schmeckt gut, das lieben wir. Und diese Begeisterung wollen wir weitergeben."

Brauerei-Gasthof mit modernem Touch in Nürnberg

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Für circa 150 000 Euro soll das gepachtete Nürnberger Traditionslokal in den nächsten Monaten umgebaut werden. Die aktuell 90 bis 100 Sitzplätze werden dabei erhalten. Das Personal solle weitgehend übernommen werden. Momentan liefen entsprechende Gespräche, sagt Weiß. Änderungen sind indes in der Küche nötig - schon allein wegen des Smokers, der mehrere Wochen Lieferzeit hat.

Die Eröffnung ist dann für Herbst geplant. Das "Bratwurstherzle", in dem unter anderem die Spieler des 1. FC Nürnberg gerne einkehren, schließt jedenfalls am 14. Juli seine Pforten. "Smoken ist ja kein amerikanisches Produkt an sich", sagt der 29-Jährige. "Wir wollen dem Ganzen einen regionalen Dreh geben." So würden selbst Bratwürste aus dem holz- oder kohlebefeuerten Ofen schmecken; im "Bratwurstherzle" werden sie derzeit noch traditionell über einem Buchenholzfeuer gegrillt.

Aus persönlichen Gründen

Stephan Uebler, der das Traditionslokal unweit der Lorenzkirche derzeit noch in siebter Generation führt, erklärt seinen Rückzug derweil mit persönlichen Gründen. Relativ vage spricht der Noch-Gastronom von den vielen Vorschriften und dem Stress in der Branche. Sein Ausscheiden kommentiert Uebler mit den Worten: "Es ist ohne Frage schwer." In dem Betrieb, der seit 1896 im Besitz seiner Familie ist, werde sich bald alles gewaltig verändern.

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