Bürger entsetzt über geplante 75-Meter-Masten

15.1.2014, 12:00 Uhr

Hans Hümmer kommt aus Trockau. Er war beim Amprion-Infotreffen in Bayreuth. Dort kündigte er an, dass er schriftlich beantragen werde, dass sich der Landkreis gegen die Trasse wehrt. „Sie darf nicht auf Kreisgebiet kommen und muss erdverlegt werden, weit weg von Bebauung, weil die Hochspannung zu Belastungen führt.“ Das für den Menschen schädliche elektro-magnetische Feld erreiche bei einer Erdverkabelung nicht die Dimension einer Freileitung, wirke aber immer noch.

„Wir wollen diese 75 Meter hohen Stromträger nicht haben.“ Der Landkreis sollte mit Hof zusammenarbeiten, wo man genauso betroffen ist.

Elfriede Grünewald, Hausfrau aus Schnabelwaid: „Ich frage mich, weshalb eine solche Trasse überhaupt gebraucht wird. Denn direkt an meinem Haus laufen bereits zwei Hochspannungsleitungen. Strom braucht jeder. Aber wenn der tatsächlich, wie von Ulrike Gote befürchtet, von Braunkohle kommt, dann bin ich gegen diese Trasse.“

„Ein dicker Hund“

Günter Bauer wohnt in Neudorf, das eh schon von der Autobahn durchschnitten wird. Käme die Hochspannungsleitung, „dann wäre das ein dicker Hund. Ich bin schockiert.“ Die Trasse müsse irgendwo hin, das sei klar, aber dass sie so nahe die Dörfer berührt, „das ist für meine Begriffe nicht machbar“. Man müsse sich bemühen, sie von bewohntem Gebiet wegzubekommen. „Ein Windrad kann ich noch akzeptieren, rein optisch, aber eine Hochspannungsleitung?“

Klaus Wachsmann ist in Buchau zuhause, wo die Trasse den Schwenk von Schnabelwaid zur Autobahn machen soll. Er resigniert: „Irgendwo muss der Strom durch. Wir können ihn nicht vergraben, weil das zu viel kostet. In Norwegen hat man dafür vielleicht das Geld; auch Bayern hat Geld, aber nicht für Oberfranken.“

Hubert Adam aus Bodendorf wäre stark betroffen, wenn die direkte Trasse Bayreuth-Pegnitz käme. Sein Haus liegt gleich unterhalb. „Jetzt haben wir schon die vier Windräder da, die Autobahn, und dann noch die Trasse? Das ist zu viel auf einmal.“

„Wir haben genug Krach“

Petra Leißner aus Riegelstein ist aufgebracht. „Wir haben genug Autobahnkrach, trotz Lärmschutzwand. Uns langt die Autobahn mitten durch den Ort. Ich finde das nicht so prickelnd.“ Ihr Sohn habe Krupphusten gehabt, sie selbst genauso: „Das kommt nicht von ungefähr.“ Es werde so viel verkabelt, warum müsse diese Leitung oberirdisch verlaufen?

Das kleine Dorf habe es unlängst geschafft, eine WC-Anlage abzuwehren („Da hieß es: Die aufmüpfigen Riegelsteiner!“) und auf den Sperbes-Parkplatz zu verlegen. „Alles muss man sich nicht gefallen lassen.“

Jutta Fenske wohnt in Plech. „Ein Pluspunkt wäre, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammen würde. Ich hoffe, dass diese Masten dann auch ordentlich überwacht werden, damit keine Gefahr von ihnen ausgeht. Was ich nicht verstehe ist, warum so etwas nicht unterirdisch verlegt werden kann. Ich denke, dass das umweltverträglicher wäre.“
 

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