Geplanter Gaststätten-Kauf: NPD-Mann verteidigt sich

26.1.2018, 05:58 Uhr
Geplanter Gaststätten-Kauf: NPD-Mann verteidigt sich

© Ralf Münch

In der Nankendorfer Gaststätte "steckt sicher kein NPD-Geld", sagt Michaelis. Er versichert, dass er Nowak schon länger als einen "Bier-Begeisterten" kenne, der auch schon länger auf der Suche nach einer ländlichen Brauerei war. Die Partei habe damit nichts zu tun. "Wir haben unsere Lokale und wir brauchen das nicht", sagt Michaelis. Zur Sorge, die einige hegten, dass der Ort jetzt Anlaufpunkt von Rechten werde, kontert er so: "Wir wollen das Dorf nicht in Aufregung bringen."

Genau diese Sorge aber hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Rabenstein. Er äußerte Bedenken über Nowaks Absichten und warnte vor "braunem" Bier. Dem entgegnete jetzt Nowak in einer Email. Darin betont er, "dass ich mein Projekt zur Wiederbelebung von Polsterbräu ohne Zutun meiner Partei, sondern auf eigenes wirtschaftliches Risiko und aus rein privat-wirtschaftlichem Interesse betreibe". Er bekräftigt, "keine Politik in Franken zu betreiben", sondern "nur gutes Bier brauen" zu wollen. Er werde Gäste jeder Couleur bewirten, sofern sie sich "anständig" benähmen.

Härter wird Nowaks Ton, wenn er auf Befürchtungen eingeht von "Horrorszenarien" oder von einem "rechten Treiben". Zwar verstehe Nowak die Bedenken eines "SPD-Berufspolitikers in diesen schweren Stunden der Sozialdemokratie", aber: Ihn zu verurteilen ohne ihn zu kennen, nur aufgrund der NPD-Zugehörigkeit, das sei "eine alt-bekannte Nazi-Methode". Man nenne es Rufmord oder üble Nachrede. Nowak: "Das hat man in den 30er Jahren mit Juden und Andersdenkenden genauso gemacht."

Nowak verweist nochmals darauf, dass 70 Prozent seiner Investoren "unpolitische Privat- und Geschäftsleute aus Polen" seien, die restlichen seien "ganz normale, unpolitische Investoren aus Deutschland". Die fehlenden 50.000 Euro sollen über eine Crowdfunding-Plattform im Internet zusammenkommen, eine Art virtuelle Geldsammelstelle für Projekte, die öffentlich zugänglich ist. Dort waren am Donnerstag vier Unterstützer gemeldet. Die Summe stand bei 400 Euro.

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