Kein Bundesförderprogramm für Waischenfelder Badsanierung

9.4.2021, 11:55 Uhr
Kein Bundesförderprogramm für Waischenfelder Badsanierung

© Foto: Ralf Münch

Eine Förderung bis zu 90 Prozent des siebenstelligen Sanierungsbetrages wäre möglich gewesen. Aber Waischenfeld kam nicht zum Zuge. "Die Kosten waren im Verhältnis zum Gesamtfördervolumen, das zur Verfügung stand, wohl zu hoch", vermutet Thiem, "das wäre zu viel für ein Einzelprojekt gewesen."

Man habe zwar viel Zeit und Energie schon in das Projekt reingesteckt, ein Konzept von einem Ingenieurbüro war da. "Jetzt schauen wir, ob es eine andere Fördermöglichkeit gibt", sagt Thiem, "wir werden jede Chance nutzen." Das ist auch notwendig, denn das Freibad, gebaut in den 70ern, ist in die Jahre gekommen.

Es wird von der Bevölkerung aber gut angenommen, wirkt optisch gepflegt. Bis zu 25 000 Besucher kommen – in einer normalen Saison. Aber vieles ist nicht mehr zeitgemäß. Eine umfassende Sanierung wäre teuer für eine Kommune wie Waischenfeld, die Stabilisierungshilfe bekommt.

Rohrleitung undicht

"Nun werden wir jedes Jahr etwas step by step machen". Im diesjährigen Haushalt sind dafür 15 000 Euro eingeplant. Und da steht als erstes das undichte Rohrleitungssystem an, das zu einem täglichen Wasserverlust von 120 Kubikmetern führt.

Bademeister Stefan Polster hat über den Winter die Wasserdüsen mal abgedichtet, um feststellen zu können, wo das Leck ist. Und auch eine Fachfirma hat die Rohrleitungen abgehört. "Jetzt bleibt nur noch eine Stelle am Weg neben dem Schwimmerbecken", sagt Polster. Die Stelle werde jetzt aufgebaggert und nachgesehen. Das mache der Bauhof, der dann auch gleich die defekten Rohrstellen austauschen werde.

"Die können das", sagt Thiem. Und das Ganze kommt günstiger, als wenn man es an eine Firma vergeben würde. Der Bademeister hofft, dass sich nach den Aufgrabungsarbeiten nicht doch noch was Größeres dahinter versteckt. "Ausgeschlossen ist nichts", sagt Polster.

Die Heizungs- und Filteranlage werde regelmäßig gewartet, sagen Thiem und Polster. Da wurde in der Vergangenheit immer wieder einiges investiert. "Es ist keine Luxusanlage, aber sie läuft", so Thiem, "kleinere Ersatzteile wurden immer wieder getauscht."

Mittelfristig wolle man nun das Schwimmerbecken und den Kinderbereich ertüchtigen. Man müsse die Folie in den Becken im Auge behalten. Bei einer großen Sanierung hätte sie entfernt und stattdessen ein Edelstahlbecken eingesetzt werden sollen. Nun geht es aber so weiter. "Funktionstechnisch ist alles in Ordnung."

Erneuert werden soll das Ein-Meter-Brett, sagt Stefan Polster. Und im Kinderbereich soll heuer ein Sonnensegel errichtet werden. So würde dieser gesamte Bereich attraktiver für die Badegäste werden. Auch die Pumpe für die Rutsche werde erneuert und neue Absperrleinen seien bestellt, um den Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich zu trennen, um überhaupt das Becken coronakonform besser unterteilen zu können.

Zehn Quadratmeter fordern die momentan geltenden Hygienebestimmungen für jeden Schwimmer. Das bedeute, das 70 Schwimmer gleichzeitig im Becken sein dürften. Aber man müsse nun abwarten, wie sich die Lage überhaupt weiter entwickle, sagen Thiem und Polster.

Die übliche Saisoneröffnung zum 1. Mai sei wohl nicht zu schaffen. Sie rechnen eher mit Ende Mai, Anfang Juni. Trotz der unsicheren Zeiten seien schon zahlreiche Dauerkarten verkauft worden. "Und das ist etwas, das motiviert", sagt Thiem. Die Bevölkerung stehe hinter "ihrem" Freibad.

Es gebe motiviertes und engagiertes Personal. "Die angemeldeten 4,5 Millionen waren ein zu hoher Betrag", sagt MdB Silke Launert (CSU), die sich dafür eingesetzt hatte, dass das Waischenfelder Freibad im Förderprogramm berücksichtigt wird. Das Ganze sei schade, aber sie habe die Hoffnung, dass das Bundesförderprogramm im nächsten Wahlkampf neu aufgelegt werde.

"Dann wäre es sinnvoll, wenn sich die Kommune mit einem geringeren Betrag und nur für einen Teil der Sanierung bewirbt." Erhalte sie nämlich den Zuschlag für den 90-prozentigen Zuschuss, müsse damit die gesamte Maßnahme umgesetzt werden. Den fehlenden Betrag müsse die Stadt selber tragen.

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