Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Alten Schloss

25.8.2019, 20:55 Uhr
Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Alten Schloss

Es sei schon etwas Besonderes für Pegnitz, dass Aigner komme, sagt Kreisvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer. Kurz vor Veranstaltungsbeginn kommt sie den Alten Graben entlanggelaufen. "Ich habe etwas abseits geparkt, weil ich hier schon ein paar Strafzettel bekommen habe", erzählt sie. Dann läuft sie weiter.

Eine Viertelstunde später Begegnung im Schloss. Brendel-Fischer lacht: "Jetzt war ich so auf den Alten Friedhof fixiert und bin tatsächlich am Alten Schloss vorbei gelaufen." Doch dann schlüpft sie mit dem Ortvorsitzendem Stefan Krieg und der Chefin der Frauenunion, Regina Schrembs, schnell in die Rolle der Gastgeber und wartet mit ihnen gemeinsam auf die baldige Ankunft von Ilse Aigner.

Auch Betzensteins Bürgermeister Claus Meyer will die Landtagspräsidentin einmal kennenlernen und ist gekommen. Er ist auch etwas vor Veranstaltungsbeginn da. "Wann geht es los, 17 Uhr?", fragt er. Eigentlich muss er schnell noch in den Baumarkt und eine Gartenschere kaufen. Das schafft er vorher. Und tatsächlich, bis die Landtagspräsidentin da ist, hat er seinen Einkauf erledigt.

Hoher Besuch bringt andere Sicherheitsmaßnahmen mit sich, als man sie sonst in Pegnitz kennt. Zwei junge Männer in Jeans und dunklen Jacketts schlendern auffällig unauffällig durch die Räume, lassen sich von Stefan Krieg alles zeigen, sprechen den geplanten Ablauf mit ihm durch. Sie sind vom Landeskriminalamt und für den Personenschutz von Aigner da. Wie sie heißen, dürfen sie aus Sicherheitsgründen nicht sagen, erklärt einer auf Nachfrage. Sind sie bewaffnet? "Entschuldigung, keine Auskunft."

Am Ende der Veranstaltung sind sie zufrieden, wie es gelaufen ist. Alles hat gepasst. Auch der Pegnitzer Polizeichef Roland Schmitt läuft vor Veranstaltungsbeginn draußen herum, in Zivil mit Jeans und Sommerhemd, aber mit Holster und Pistole.

Sommerliche Getränke mit und ohne Alkohol gibt es. Die Bewirtung hat eine Abordnung der Faschingsgarde übernommen. Einheitlich in roten T-Shirts und roter Schürze balancieren sie voll beladene Tabletts mit den dekorativ angerichteten Gläsern. Ein spannender Einsatz, den sie da haben. Aufregend und zum Glück zwanglos, denn es mault niemand, als plötzlich ein Tablett kippt, die Gläser herabstürzen und die kühle Erfrischung sich über den Boden ergießt. Schnell wird alles sauber gemacht – bis Aigner kommt, ist nichts mehr zu sehen.

Und dann, um 16.30 Uhr, kommt Ilse Aigner mit einer Regierungslimousine vorgefahren und wird von der örtlichen Prominenz empfangen. Ja, sie war schon mal in Pegnitz, erzählt sie auf Nachfrage. Als sie da ist, wird auf den Stufen vor der Tür ein Erinnerungsfoto gemacht. "Ihr müsst euch auf die Stufen stellen", ordnet die Landtagspräsidentin an. Sie ist sehr groß – 1,82 Meter. Deshalb sei sie als Kind auch aus der Ballettgruppe geworfen worden. Rasch noch etwas Smalltalk: Wie viele Gruppen und Jugendliche hat die Stadtgarde? Und ja, danke, nimmt sie die Einladung an, mal zu einer Tanzaufführung zu kommen.

Stefan Krieg erklärt ihr, dass das Alte Schloss ursprünglich ein Krankenhaus war. Es werden Bilder in diversen Anordnungen gemacht. Schon im Eingangsbereich wird Aigner in zwanglose Gespräche verwickelt. Wie wichtig ist so eine Lounge – das neue Format des Stammtisches? "Sehr wichtig", betont sie. Es biete die Gelegenheit, mit Ehrenamtlichen aus allen Bereichen ins Gespräch zu kommen, zu hören, wo der Schuh drückt.

Keine langen Reden

Und es soll ein wenig anders sein als sonst. Keine langen Reden von allen Möglichen, sagt sie und verspricht selber auch, ein kurzes Grußwort zu halten. Es dauert eine Weile, bis sie in den Veranstaltungsraum vordringt und dort von den Besuchern mit Applaus empfangen wird. Es ist warm und man versucht, sich mit den angebotenen Getränken etwas abzukühlen. Ilse Aigner steht mit Gudrun Brendel-Fischer und Stefan Krieg gelassen an einem Bistrotisch. Man warte noch bis 17 Uhr, sagt Krieg, auf diese Uhrzeit hat man schließlich geladen.

Und dann geht es los. Brendel-Fischer und Krieg halten kurze Reden, begrüßen ein paar Leute namentlich, betonen den besonderen Tag, der es durch den Besuch der Landtagspräsidentin ist. Die spricht zwanglos von Demokratie und wie wichtig die Rolle der Frau in der Politik sei; und dass es mehr Frauen sein müssten. Schließlich stellt sich noch der designierte Landratskandidat Klaus Bauer vor und erzählt zur Erheiterung der Gäste, dass er Statist bei den Wagner-Festspielen ist. Passend zur Rolle von Brendel-Fischer, die Integrationsbeauftragte der Staatsregierung ist: Bauer spielt einen Flüchtling im Parzival.

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