Sechs Gänge um «King Salmon»

11.10.2008, 00:00 Uhr
Sechs Gänge um «King Salmon»

© Richard Reinl

 Wir vom «Räuberstübl» jedoch werden dieses EM-Halbfinale  so schnell nicht vergessen, hat es uns doch ein Sechs-Gänge-Gala-Menü rund um den legendären «King Salmon-Lachs» aus Alaska beschert.

Wie dieses, werden Sie fragen? Der Hintergrund ist schnell erzählt. Zur EM haben die NN ein Internet-Tippspiel angeboten, das weltweit viel Interesse gefunden hat. Auch in Alaska, wo sich der Pegnitzer Herbert Schwindl  als Saison-Arbeiter auf einer Lachsfarm verdingt hatte.

Als der frühere Wirt der Glückauf-Gaststätte dort nach einem 15- stündigen Arbeitstag gelesen hat, dass NN-Sportredakteur Hans-Jochen Schauer eine Niederlage der Russen gegen Spanien prophezeite, erhob der Eishockey-Trainer, der unter anderem schon das Damen-Bundesligateam in Moers gecoacht hat, vehement Einspruch: Wenn Spanien tatsächlich Russland bezwingt, spendiere ich der Redaktion ein Lachsessen.

 Wir nahmen die Wette selbstverständlich an und sollten recht behalten. Spanien bereitete dem russischen Durchmarsch ein jähes Ende. Schwindl erwies sich als fairer Sportsmann und mailte nach dem Schlusspfiff prompt nach Pegnitz: «Der Lachs kommt».

Absolute Premium-Qualität

Zunächst kam nur eine Postkarte mit einer Ansicht eines «King Salmon»-Prachtexemplars. Doch jetzt stand Schwindl persönlich in der Redaktion: «Der Lachs ist da.»

 Lachs von einer solchen Premium-Qualität, wie sie in Deutschland nicht käuflich ist, kann man nicht einfach zwischen Tür und Angel vertilgen. Das musste zum Hochgenuss gesteigert werden. So-fort kam uns einer der einstmals besten Nachwuchsköche ganz Bayerns in den Sinn, Alexander Freiberger, der Juniorchef aus dem gleichnamigen Schnabelwaider Landgasthof mit der ausgezeichneten Fischküche.

Freiberger war sofort Feuer und Flamme, sah das als echte Herausforderung und zauberte ein Sechs-Gänge-Menü auf den festlich gedeckten Tisch, das die Teilnehmer am Gala-Wett-Essen mit der Zunge schnalzen ließ.

Vorsicht! Wenn Sie jetzt die Menüfolge lesen, wird Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen: Eingangs wurde der Gaumen mit Lachstartar auf Reibeküchlein und Curry-Creme- fraiche gekitzelt, ehe gebeizter Lachs mit einer Joghurt-Dill-Sauce an herbstlichem Salat und ein Kürbiscremsüppchen mit Räucherlachseinlage aufgetragen wurden.

Eine Überraschung, nicht nur wegen der Präsentation als silberner Knallbonbon, stellte der in Alufolie auf Wurzelgemüse gegarte Lachs dar, der bald darauf noch von «King Salmon» im Kartoffelmantel mit Rahmwirsching und glasierten Cherry-Tomaten getoppt wurde. Ein kunstvoll garniertes Dessert mit Rumzwetschgen, Topfenzwetschgenknödeln und Mousse au Chocolat rundeten ab.

Wir sind ganz ehrlich: In unserer «Räuberstübl»-Runde haben wir bisher auch nicht ansatzweise derart edel gespeist. Nach spontan gespendetem Beifall für den Lachslieferanten Herbert Schwindl und den Koch Alexander Freiberger stellen wir in Anlehnung an den Auslöser des Lachsessens fest: «Das war absolut europameisterlich.»

Auch Senior-Chef Herbert Freiberger, den der Event von seinem Bierstübchen ins Restaurant gelockt hatte, war begeistert, wenn auch aus ganz anderem Grund: «Dieser Abend hat mich an frühere, längst in Vergessenheit geratene Gemeinschaftsaktionen erinnert, als jeder nach Kräften das beigetragen hat, was in seinen Möglichkeiten stand, einfach aus Spaß an der Freude und ohne groß nach dem Profit zu fragen.» -isi-

«Räuberstübl» im Internet unter www.nn-peg.de

Mehr Informationen über den Landgasthof Freiberger in unserer Rubrik Essen und Trinken!