Sturm "Thomas": Feuerwehren legten Nachtschichten ein

24.2.2017, 15:44 Uhr
Sturm

© ToMa

"Insgesamt wurden in ganz Oberfranken 130 Einsätze gemeldet", so Alexander Czech, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Im Landkreis Bayreuth waren es insgesamt 20 Einsätze. Überwiegend mussten die Feuerwehren wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Größere Schäden habe es nicht gegeben, auch Menschen seien nicht verletzt worden, so Czech. Punktuell zeigte "Thomas" jedoch, welche Kraft ihn ihm steckte.

Während die Feuerwehr Pegnitz laut Kommandant Roland Zahn nicht ausrücken musste, verbrachten die Kollegen der Feuerwehr Troschenreuth eine arbeitsreiche Nacht. "Wir waren dreimal draußen", berichtet Kommandant Marco Neubauer. Der erste Alarm schreckte die Troschenreuther gegen 22.50 Uhr auf. Noch zwei weitere Mal mussten sie ausrücken. Umgestürzte Bäume blockierten die Straßen von Troschenreuth nach Mühldorf und von Troschenreuth nach Pegnitz.

Dort war vor allem der Abschnitt beim Flugplatz betroffen. "Die Straße war dort komplett mit Bäumen versperrt", so Neubauer. Zusammen mit den Feuerwehrkameraden von Penzenreuth beseitigten sie die Stämme und machten die Straße wieder befahrbar. "Man glaubt gar nicht, wie viele Fahrzeuge Mitten in der Nacht unterwegs sind", sagt Neubauer.

Ansonsten ruhige Nacht

Ausrücken musste auch die Feuerwehr Plech. "Zwischen Bernheck und Mosenberg lag ein Baum über der Straße, sonst blieb die Nacht ruhig", so zweiter Kommandant Marc Leinberger. Auch die Feuerwehr Ottenhof/ Bernheck war vor Ort im Einsatz.

Ein paar hundert Meter weiter war bei Ranna ein Baum auf die Staatsstraße gefallen. Er wurde ebenfalls schnell zu Kleinholz verarbeitet.

Zweimal musste die Feuerwehr Auerbach ausrücken. Zum einen mussten die Feuerwehrleute einen Baum auf der Bundesstraße 85 zwischen Auerbach und Königstein entfernen, zum anderen wurden sie zur Firma ZF gerufen. Dort hatte die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst. Wie sich herausstellte, war es ein Fehlalarm.

Zu einem Unfall kam es gegen 21.30 Uhr auf der Staatsstraße 2166 bei Freihung. Ein 32-jähriger Mann erkannte einen auf der Fahrbahn liegenden entwurzelten Baum zu spät und prallte frontal auf diesen.

Seine Ehefrau und Beifahrerin wurden dabei schwer verletzt. Am Fahrzeug des jungen Mannes entstand Totalschaden.

Für die Polizei Eschenbach gab lediglich einen "witterungsbedingten Einsatz" – ein Verkehrsunfall, der sich gestern gegen 22 Uhr ereignete. Ein 59-Jähriger aus Grafenwöhr befuhr die Straße von Dorfgmünd in Richtung Gründerzentrum. Nach dem Ortsende bemerkte der Mann einen quer über die Fahrbahn liegenden Baum zu spät und fuhr dagegen. Dabei wurde der Frontbereich des bereits älteren VW Polo erheblich beschädigt. Der an sich gesunde Baum wurde durch den Sturm regelrecht entwurzelt.

Die Feuerwehr Gmünd rückte an, zerlegte den Baum in Meterware und machte die Fahrbahn frei.

Taschenlampe als Notlicht

Aufgrund des Sturms fiel in einigen Ortschaften im Landkreis Amberg/ Sulzbach der Strom aus. Betroffen war auch Michelfeld. NN-Mitarbeiterin Else Buchfelder bemerkte gegen 4.30 Uhr, dass der Strom weg war. Sie tastete sich in völliger Dunkelheit in die Küche vor und behalf sich mit einer Taschenlampe. Zusammen mit ihrer Tochter Barbara wartete sie sehnsüchtig wie die anderen Bewohner Michelfelds auf die Morgendämmerung. "Es war grauenhaft. Wir konnten uns nicht mal einen Kaffee machen. In so einer Situation merkt man erst, wie abhängig wir von der Technik sind", sagt Else Buchfelder.

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