Tipps, um Unfälle am Schulweg zu vermeiden

6.9.2020, 18:21 Uhr
Tipps, um Unfälle am Schulweg zu vermeiden

© Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Er habe keine genauen Zahlen im Kopf, könne sich aber nur an "ein, zwei Unfälle in den vergangenen zehn Jahren" erinnern. Über zwei haben die Nordbayerischen Nachrichten seinerzeit berichtet: Am ersten Schultag 2015 ist ein Junge an der Bushaltestelle in Nemschenreuth von einem Auto erfasst und verletzt worden. In einem anderen Fall stießen ein Schulbus und ein Lieferlastwagen zwischen Reisach und Penzenreuth zusammen. Bei dem Unfall im April 2016 wurden der Busfahrer schwer, zehn Kinder und zwei Lastwageninsassen leicht verletzt.

Unfallfrei ging es hingegen bis 2012 in Auerbach zu. Vor acht Jahren ereigneten sich dann aber drei Unfälle: Zwei der drei Unfälle gingen eher glimpflich aus und geschahen in direkter Auerbacher Schulnähe, der andere an der Neuhauser Straße: Ende April übersah ein Mädchen beim überqueren der Alleestraße ein Auto. Der Fahrer konnte trotz Vollbremsung einen Zusammenstoß nicht verhindern und das Kind musste schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden.

Der Blick ins Archiv verrät außerdem, dass oberfrankenweit im vergangenen Kalenderjahr 49 Schulwegunfälle passiert sind. Kein Schulwegunfall endete tödlich, 52 Schüler erlitten Verletzungen.

Damit die Kinder auf ihrem Weg sicher sind, führt die Polizei nicht nur verstärkt Kontrollen durch, sondern gibt auch Tipps. So empfiehlt Roland Schmitt: "Der Gehweg sollte nicht zum Spielweg werden. Blödeln und Schubsen sind zu vermeiden, weil es schnell gefährlich werden kann." Auch die Smartphones sollten die Kinder im Straßenverkehr nicht benutzen, damit sie sich besser konzentrieren können. Außerdem betont er, dass die Eltern eine wichtige Vorbildfunktion hätten: "Wenn sie rote Ampeln missachten oder ihre Kinder noch schnell über die Straße ziehen, ist das ein extrem schlechtes Beispiel für die Kleinen." Man solle sich an die eigene Nase fassen und die Verkehrszeichen respektieren. Und das Polizeipräsidium Oberfranken ergänzt, dass nicht nur Eltern, sondern alle Erwachsenen im Straßenverkehr eine Vorbildfunktion für Kinder haben. Zusätzlich rät Schmitt zu auffälliger Kleidung, damit die Kinder im Straßenverkehr gut zu sehen sind.

Das ist besonders wichtig, wenn Kinder hinter geparkten Fahrzeugen hervortreten Denn so ergeben sich "gefährliche Stellen", wie der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Auerbach, Manfred Plößner, erklärt. Er meint außerdem, dass Schulkinder, insbesondere Schulanfänger, durch das Abgehen des Schulwegs mit den Eltern für die Gefahren des Verkehrs sensibilisiert werden können. "Zu Beginn sollten Schulanfänger zur Sicherheit auf dem Schulweg von einem Erwachsenen begleitet werden", empfiehlt er. Das Polizeipräsidium Oberfranken fügt hinzu: "Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich den Schulweg von Ihrem Kind erklären. So erkennt es Gefahrenstellen häufig selbst."

Dass man mit dem Fahrrad nicht nur in der Freizeit fahren kann, sondern auch zur Schule, erkennen vor allem die größeren Schüler. Dabei gibt der Pegnitzer Polizeichef zu bedenken, dass Eltern darauf achten sollten, ob ihre Kinder ausreichend sicher im Verkehr sind. Eine allgemeine Empfehlung könne er nicht aussprechen, weil die Situation immer individuell zu bewerten sei: Wichtige Punkte dabei sind die Länge des Schulwegs und die Gefahren, die dort lauern, sowie das Können der Kinder.

Auf das richtige Verhalten an Bushaltestellen geht schließlich die Oberpfälzer Polizei ein. Sie rät, nicht zu drängeln und auf ausreichend Abstand zum heranfahrenden Bus zu achten. Außerdem sollte man nie vor oder hinter dem haltenden Bus über die Straße laufen, sondern warten, bis der Bus die Haltestelle verlassen hat. Und sie erinnert nochmal gesondert: "Sowohl in Schulbussen als auch an den Haltestellen ist Mund-Nasen-Schutz zu tragen."

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