Berching: "Berle" stößt an bauliche Grenzen

25.6.2020, 09:27 Uhr
Berching:

© Foto: Anton Karg

Auf die Anfrage von Stadtrat Achim Christ (CSU), ob in nächster Zeit im Berle-Bad Schwimmkurse stattfinden, äußerte sich Bürgermeister Ludwig Eisenreich bei der Sitzung des Stadtrats am Dienstag sehr dezidiert. Schwimmkurse dürften aufgrund der baulichen Enge im Hallenbad bis auf weiteres nicht stattfinden und auch das Hallenbad müsse geschlossen bleiben.

"In der Theorie dürfen Hallenbäder und Saunen in Bayern seit gestern wieder öffnen." Doch grau sei bekanntlich alle Theorie. "In der Praxis können wir unser Hallenbad noch nicht öffnen."

Viele Fragen offen

Die Stadt habe vor kurzem vom Gesundheits- und Wirtschaftsministerium ein Hygiene- und Sicherheitskonzept zur Öffnung erhalten, das mehr Fragen als Antworten aufwerfe. Dieses Konzept sei widersprüchlich und vor allem seien die verfügten Regeln im Berchinger Hallenbad mit seinen Gegebenheiten nicht umsetzbar. "Wir stoßen hier auch auf bauliche Grenzen, können den Mindestabstand nicht einhalten und können die Sicherheit für unsere Besucher nicht gewährleisten."

Auch könne das Hallenbad mit seinen Besonderheiten nicht genutzt werden, denn alles, was dampft und sprudelt, dürfe nicht in Betrieb genommen werden. "Wir stehen in der Verantwortung. Es geht um die Gesundheit von Mitarbeitern und Besuchern. Wir können nur auf weitere Lockerungen in den nächsten Wochen hoffen, die eine Umsetzung und damit Öffnung möglich machen. Die Öffnung des Hallenbads ist wünschenswert", sagte Eisenreich.

Stadtrat Stephan Zeller (SPD) fragte nach dem Sachstand in Bezug auf die Beauftragung eines Projektsteuerers für den Neubau der Grund- und Mittelschule und Stadträtin Sieglinde Hollweck erkundigte sich nach dem Baufortschritt für den Kindergarten in Plankstetten. Beides wurde positiv beantwortet: "Es geht vorwärts". Im Schwerpunkt der Stadtratssitzung ging es um die Vorlage der Jahresrechnung 2019 der Stadt Berching und der Spitalstiftung, die Kämmerer Christian Rogoza detailliert aufbereitet hatte.

Bürgermeister Eisenreich bezog Stellung: "Wir können ihnen, dem Stadtrat, und der Bürgerschaft ein mehr als erfreuliches Ergebnis für das abgelaufene Jahr präsentieren: Der Verwaltungshaushalt schließt mit einem hohen Plus ab. Das macht deutlich höhere Zuführungsbeträge vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt und eine geringe Rücklagenzuführung möglich", sagte Eisenreich. Er hoffe, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise sich nicht zu sehr auf die kommunale Finanzsituation niederschlagen. In 2020 und vor allem in den Folgejahren werde die Stadt finanzielle Einbußen auf der Einnahmenseite hinnehmen müssen durch Rückgänge bei der Gewerbesteuer und bei den Anteilen der Einkommens- und Umsatzsteuer. Zur Jahresrechnung 2019 sagte er unter anderem, dass die Ansätze des Verwaltungshaushalts in Einnahmen und Ausgaben um 3,3 Prozent überschritten wurden. Es war keine Neuverschuldung erforderlich. "Wir konnten wieder 456 000 Euro Schulden tilgen, so dass die Verschuldung verringert werden konnte." Der Schuldenstand der Stadt Berching liegt bei drei Millionen‚ derzeit 356 Euro pro Einwohner. "Wir haben also schon noch festen Boden unter den Füßen, es zeigt sich, dass es richtig war, in den letzten Jahren den Haushalt zu konsolidieren."

Stolze Bilanz

Der Verwaltungshaushalt der Stadt Berching schloss in Einnahmen und Ausgaben im Ergebnis mit einer Bilanz von rund 21,855 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit 8,88 Millionen Euro. Angesetzt waren allerdings 14,6 Millionen, was einer Differenz von minus 5,769 Euro oder einem Minus von 39,43 Prozent entspricht. Die Summe der "bereinigten Solleinnahmen" beträgt für das Rechnungsjahr in Einnahmen und Ausgaben insgesamt 30,715 Millionen. Aus den allgemeinen Rücklagen wurden 620 841,53 Euro entnommen. Eine Zuführung an die Sonderrücklage erfolgte nicht.

Das Ergebnis 2019 der Spitalstiftung beträgt in Einnahmen und Ausgaben 11 665,46 Euro. Dem Vermögenshaushalt wurden 3 573,10 Euro zugeführt. Beschlussvorschläge für die Jahresrechnung der Stadt und der Spitalstiftung wurden einstimmig angenommen. Beschlossen wurde außerdem noch, dass der Raum im Erdgeschoss der Schranne als Trauzimmer gewidmet wird. Dies deswegen, weil an normalen Trauungen zwischen zehn und 15 Personen teilnehmen und das bisherige Trauzimmer die vorgeschriebenen Abstände nicht ermöglicht.

 

Keine Kommentare