Bulldog-Rennen: Feingefühl am Trecker

9.9.2014, 11:00 Uhr
Bulldog-Rennen: Feingefühl am Trecker

© Foto: Werner Sturm

Hoch oben auf den Jurahöhen, zwischen Breitenbrunn und Dietfurt, liegt das idyllische Dorf Wolfertshofen. Dort wohnen und leben Peter Karg sowie Stefan Mittermeier, die stolzen Besitzer alter Bulldogs.

Karg hat einen grünen Deutz aus dem Jahr 1963, dessen Dieselmotor 35 Pferdestärken entwickelt und den er liebevoll „Gust’l“ nennt. Mittermeier fährt einen roten Güldner G 35, Baujahr 1968, der ebenfalls 35 PS leistet. Beide Traktoren haben übrigens noch das Originalkennzeichen PAR für den Altlandkreis Parsberg am Heck.

In geselliger Runde sind Karg und Mittermeier jüngst eine Wette eingegangen, die jetzt Anlass für das erste Wolfertshofener Bulldogrennen war. Stefan Mittermeier hat behauptet, dass er mit seinem Güldner eine Strecke von etwa 120 Meter über einen abgeernteten Acker rückwärts schneller bewältigt, als dies Peter Karg mit seinem „Gust’l“ im Vorwärtsgang schafft.

Und weil man dieses Rennen auch gleich mit einer richtigen Gaudi verbinden wollte, beschloss man, weitere Traktorfahrer nach Wolfertshofen einzuladen, die ihr fahrerisches Können auf einem Geschicklichkeits-Parcours unter Beweis stellen sollten.

Die Mundpropaganda klappte hervorragend und so trafen sich rund 20 Besitzer neuer und alter Bulldogs auf dem Feld am Dorfrand. Von einem „Mini-Lanz“ der Marke „Eigenbau“, über die Hersteller Fendt, Deutz, Eicher oder McCormick, für die Freunde landwirtschaftlicher Schlepper gab es viel zu sehen und zu fachsimpeln.

Viele Zuschauer säumten den Parcours und auch für die vielen Kinder, die sich das Ganze nicht entgehen lassen wollten, war das Vergnügen groß. Die Traktoren mussten mit einem Anhänger und auf Zeit eine abgesteckte Strecke rückwärts bewältigen. Auf dem Anhänger war eine Leiste mit einem Nagel angebracht und damit galt es, zielgenau einen Luftballon zum Platzen zu bringen.

Luftballon gegen Pokal

Das erforderte viel Geschick im Umgang mit den schweren Maschinen. Für die Sieger gab es einen Pokal. Gewonnen hat Anton Freihart, der dem Luftballon in einer Minute und 20 Sekunden den Garaus machte. Zweiter wurde Manfred Freihart mit 1:26 Minuten vor Reinhold Waffler mit 2:08 Minuten.

Mit großer Spannung erwartet wurde natürlich, wie die ursprüngliche Wette ausgehen sollte. Vom Start weg lieferten sich der vorwärts fahrende „Gust’l“ mit Peter Karg auf dem Fahrersitz und der rückwärts fahrende Stefan Mittermeier mit seinem Güldner ein spannendes Rennen, das Karg letztendlich für sich entschied.

Wie gesagt, es war eine Mordsgaudi in Wolfertshofen. Eine Gaudi die, wie zu hören war, bis in die frühen Morgenstunden des anderen Tags anhielt. Der Sieg von Peter Karg und der Pokalgewinn beim Geschicklichkeits-Parcours wurde nämlich ausgiebig gefeiert.

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