Bürgerentscheid Pilsach: Das sind die Argumente gegen Chefs Culinar

4.1.2021, 11:04 Uhr
Bürgerentscheid Pilsach: Das sind die Argumente gegen Chefs Culinar

© Gemeinde Pilsach

Bereits im Juli hat sich die Bürgerinitiative "Stoppt Gewerbegebiet Waldeck bei Laaber an der B 299" gebildet und gegen das Projekt protestiert. Wie Michael Münch betont, sei der Zusammenschluss erfolgt, nachdem man sich darüber geärgert hatte, dass man über da Vorhaben erst aus den Zeitungen erfahren hatte. Schnell bildete sich eine Gruppe, in der Vertreter aus allen Ortsteilen der Gemeinde sind und die der Meinung ist: "Irgendwann ist Schluss."


Pilsacher entscheiden über die Ansiedlung von Chefs Culinar


Besonders prangert die Bürgerinitiative den Verlust einer sehr großen und wertvollen Ackerfläche an, die durch das Vorhaben "unwiederbringlich zerstört" werde. Der damit verbundene enorme Flächenverbrauch sei ein Eingriff in die schöne Laabertal-Landschaft, es werde ein regelrechter Klotz hingestellt. Für Michael Münch, ebenso wie seine Mitstreiter, ist dies ein Rückschritt statt Fortschritt, denn Deutschland sei schon jetzt auf Lieferungen von Nahrungsmitteln aus dem Ausland angewiesen und dies werde mit zunehmend weniger Anbaufläche noch schlimmer.

 
Bürgerentscheid Pilsach: Das sind die Argumente gegen Chefs Culinar

© Foto: Maria Krauß

Die Bürgerinitiative kritisiert weiter, dass die versprochenen Gewerbesteuereinnahmen "völlig unklar" seien. Darüber hinaus seien fehlende Gewerbesteuereinnahmen kein "Anzeichen für Armut", so Michael Münch. Die Gemeinde habe durchaus andere Einnahme-Möglichkeiten, dabei verweist Münch unter anderem auf die Schlüsselzuweisungen vom Freistaat. "Den Menschen hier geht es sehr gut, wir haben keine Armut. Man braucht keine Angst um die Zukunft Pilsachs zu haben", betont der Vertreter der Bürgerinitative.

Mehr Lärm und mehr Verkehr

Die Belastung für die Bevölkerung würde weiterhin durch die Zunahme des Verkehrs steigen, die Waren müssten zur Weiterverarbeitung angeliefert und dann schließlich auch ausgeliefert werden. In diesem Zusammenhang sieht die Bürgerinitiative weitere negative Auswirkungen für die Gemeinde, wie etwa die Lärmbelastung, die Belastung für den Straßenbau und in Folge auch höhere Kosten für die Verwaltung. Da in Pilsach "Vollbeschäftigung" herrsche, würden im Logistik-Zentrum vor allem Arbeitnehmer von außerhalb beschäftigt werden. Michael Münch befürchtet dadurch einen Anstieg der Verkehrsbelastung auf der B 299 und im Dorf selbst und auch die Nachfrage nach Wohnungen und Bauplätzen würde weiter zunehmen. Dies wiederum sei schlecht für Einheimische, die gerne in der Gemeinde bleiben würden, aber denen der Wohnraum fehlt.

Fortschritt und Weiterentwicklung sei nicht immer mit "Bauen" gleichzusetzen, so Michael Münch. Wichtig sei der Bürgerinitiative, die Regionalität im Auge zu behalten. Grundsätzlich sei die Gruppierung auch nicht gegen Gewerbeprojekte, allerdings "nicht so groß", bevorzugt werde eher eine Vergabe an heimische Betriebe, die "leichter in Ortsnähe ansiedeln" können. Die Bürgerinitiative sieht keinen triftigen Grund für "die Ansiedlung eines derart riesigen Kastens".

 


Bürgerentscheid Pilsach: Das sind die Argumente pro Chefs Culinar