Chance auf interkulturellen Garten für Neumarkt

15.10.2016, 14:52 Uhr
Chance auf interkulturellen Garten für Neumarkt

© Foto: Franz Xaver Meyer

Vor den Teilnehmern des Interkulturellen Forums im Bürgerhaus verriet Magdalena Gimpl, die neue Projektbeauftragte der Stadt Neumarkt für die Integration von Flüchtlingen, nur soviel, dass es Gespräche über geeignete Grundstücke gebe. In Erlangen gibt es ein solches Projekt, das Monika Zacherl als dortige Vorstandsvorsitzende des interkulturellen Gartens vorstellte.

Rainer Hortolani, Integrationsbeauftragter im Stadtrat, begrüßte seine zahlreichen Mitstreiter von den Schulen, Kirchen, Flüchtlingsinitiativen, dem Bund Naturschutz, der christlichen Arbeiterhilfe (CAH) und Behörden.

Magdalena Gimpl, ausgebildete Gymnasiallehrerin, wurde von der Stadt für ein Jahr mit einer halben Stelle betraut. Sie erwähnte, dass derzeit in Neumarkt knapp 4000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit leben. Sie stammen aus ungefähr 100 Staaten. Gimpl stellte ihr vielfältiges Aufgabenfeld vor. Sie muss mit den Flüchtlingsorganisationen wie der „Flüchtlingshilfe“, „Chancen statt Grenzen“ oder der „Freiwilligen-Agentur“ sowie den Beratungsstellen kooperieren. Ferner soll sie die jeweils passenden Deutsch-Kurse vermitteln und vorhandene Einrichtungen wie das Erzählcafé, Patchwork- und Strickgruppen für Frauen, die fast nicht von Zuhause wegkommen, ausbauen. Des Weiteren ist sie Ansprechpartnerin für Migranten und Ehrenamtliche, vermittelt Patenschaften und Wohnraum. „An Wohnraum zu kommen, ist allerdings ein schwieriges Dauerthema“, berichtete die Projektleiterin. Wohnraum für Flüchtlinge, werde weiterhin, so Hortolani, ein knappes Gut sein, da Vermieter Angst hätten, dass die Mieten nicht bezahlt werden.

Für wenig Geld gepachtet

Auch Anschubhilfe für einen Interkulturellen Garten in Neumarkt zu leisten, gehört zu Gimpls Aufgaben. Monika Zacherl berichtete von der Einrichtung in Erlangen. Derzeit bewirtschaften auf 2400 Quadratmetern 44 Personen aus verschiedenen Ländern das einstige Brachland. Die Parzellen sind nicht, wie in einem Schrebergarten, durch Zäune voneinander abgegrenzt. Nur außen umgibt das Terrain eine Hecke. Die Gartenliebhaber haben die Parzellen für einen geringen Betrag gepachtet. Das Kennenlernen soll natürlich im Vordergrund stehen, auch wenn es so manche Sprachbarriere gibt. Ein Interkultureller Garten eigne sich nicht für neue Flüchtlinge, die genug mit ihrem täglichen Leben zu kämpfen hätten, sondern für anerkannte Flüchtlinge, meinte ein Teilnehmer. „Land zu bewirtschaften, trägt zur Verwurzelung bei“, begrüßte Ernst Herbert, evangelischer Pfarrer in Rente, das Vorhaben.

Weiteres Thema war das Café der Kulturen. Dieses benötige einen neuen Schub, hieß es, da besonders diejenigen, die länger in Neumarkt sind, mehr wollen als Kaffee trinken.

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