Diözese Eichstätt rechnet mit sattem Minus

14.2.2020, 14:31 Uhr
Der Dom zu Eichstätt: Vor allem Einbrüche bei den Kirchensteuereinnahmen sorgen für eine schwierige Haushaltslage.

© Armin Weigel/Archiv (dpa) Der Dom zu Eichstätt: Vor allem Einbrüche bei den Kirchensteuereinnahmen sorgen für eine schwierige Haushaltslage.

Die Diözese erwartet nur noch 120,5 Millionen Euro an Kirchensteuern und damit sieben Millionen weniger als im Vorjahr. Das ist unter anderem auf die demografische Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen. "Wir haben deshalb zahlreiche Einsparmöglichkeiten in der Haushaltsplanung berücksichtigt, müssen uns aber auch weiterhin inhaltlich fokussieren, um das Defizit zu verringern", erklärt der Leitende Finanzdirektor der Diözese, Florian Bohn.

 Insgesamt umfasst der Wirtschaftsplan 2020 ein Volumen von 186,3 Millionen Euro. Ein großer Teil dieser Aufwendungen kommt den Pfarreien und der Pastoral im Bistum Eichstätt zu Gute. Rund die Hälfte der Personalkosten von 91,3 Millionen Euro – umfangreichste Posten der Aufwendungen – investiert die Diözese in die pastoralen Mitarbeiter: das seelsorgliche Personal in den Pfarreien, sowie Priester und Laien in der kategorialen Seelsorge. Dazu zählen etwa die Klinik-, Notfallseelsorge oder die Seelsorge für Polizei und Rettungskräfte, genauso wie die Pastoral für Kinder, Jugendliche, Familien oder für Menschen mit Behinderung. Jeweils rund ein Viertel der Aufwendungen für das Personal ist für Lehrer und Angestellte an den kirchlichen Schulen und das Verwaltungspersonal im Bischöflichen Ordinariat vorgesehen.

Zweitgrößter Posten sind mit 57,1 Millionen Euro die Zuschüsse. Auch hier stehen die Pfarreien im Vordergrund: Für das 2019 neu eingeführte Modell der Pfarreienfinanzierung reserviert das Bistum rund 7,6 Millionen Euro. Für Bauzuschüsse für die Kirchenstiftungen sind rund 11,4 Millionen Euro im Diözesanhaushalt vorgesehen. Außerdem stellt das Bistum einen sogenannten "Innovationstopf" mit 200.000 Euro bereit, aus dem Pfarreien Mittel für neue Projekte in der Pastoral beantragen können.

Zur Unterstützung der Pfarreien sind auch im Bereich des Verwaltungspersonals acht Verwaltungskoordinatoren im Haushalt berücksichtigt, die Kirchenverwaltungen ab dem Frühjahr 2020 unterstützen werden. Weiterhin hilft die Diözese die Kirchenstiftungen mit rund vier Millionen Euro durch Dienstleistungen wie zum Beispiel Buchhaltung, Beratung oder Versicherungsleistungen.

An die Emeritenanstalt der Diözese Eichstätt geht ein Zuschuss von 16,1 Millionen Euro, weil diese aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und der ansteigenden Mitgliederzahlen ihre Rückstellungen aufstocken muss. Die Emeritenanstalt ist für die Ruhestandsversorgung von Geistlichen verantwortlich.

Auf der Seite der Einnahmen kann das Bistum Eichstätt neben der Kirchensteuer Erträge durch diözesane Einrichtungen und Dienstleistungen verbuchen. Diese erwirtschaften etwa das Rechenzentrum sowie die Tagungshäuser oder sie resultieren aus Telekommunikationsdienstleistungen. Insgesamt betragen diese Einnahmen rund 18,5 Millionen Euro. Weiterhin erhält die Diözese Eichstätt Zuschüsse von Dritten in Höhe von knapp 31 Millionen Euro. Davon kommen rund 20,5 Millionen Euro unter anderem von staatlicher Seite für kirchliche Schulen.

Für Investitionen sieht das Bistum Eichstätt 16,2 Millionen Euro vor. Davon entfallen insgesamt rund 12,1 Millionen Euro auf Investitionen im Bereich Bau.

Der Wirtschaftsplan der Diözese Eichstätt wird nach Grundsätzen des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt, sodass Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zusammen erfasst werden. Den Jahresabschluss für das Jahr 2019 nach HGB präsentiert das Bistum Eichstätt Mitte 2020.

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