Für Agri-PV

Eine Online-Petition will dem Neumarkter Stadträten Druck machen bei der Energiewende

29.8.2023, 06:00 Uhr
Agri-PV erlaubt eine landwirtschaftliche Nutzung unter den  Solarpanels -  so wie hier auf dem Gelände der Demeter-Hofgemeinschaft in Heggelbach.

© Fraunhofer ISE Agri-PV erlaubt eine landwirtschaftliche Nutzung unter den  Solarpanels -  so wie hier auf dem Gelände der Demeter-Hofgemeinschaft in Heggelbach.

"Photovoltaik-Ausbaulücke im Stadtgebiet Neumarkt in der Oberpfalz zügig und zielgerichtet schließen", heißt die Online-Petition. Das Ziel: Ein Bürgerantrag "Der Stadtrat der Stadt Neumarkt möge beschließen, die Stadtverwaltung mit der Erstellung eines Standortkonzepts zu Potenzialflächen für Agri-Photovoltaikanlagen zu beauftragen".

Agri-Photovoltaikanlagensind PV-Anlagen, die zwar auf Feldern und Äckern stehen, diese aber nicht verbauen, sondern eine weitere landwirtschaftliche Nutzung möglich machen. Initiator der Petition ist Carsten Burckhardt, Ingenieur aus Neumarkt-Höhenberg, Sozialkdemokrat und Mitverfasser der im Juli 2022 von der SPD Neumarkt vorgestellten Konzept zur Stromwende bis 2030.

Bisher nur wenige Unterstützer

Der Widerhall seines Aufrufs ist bisher bescheiden. Es gibt am Sonntag 26 Unterstützer, von denen 20 aus der Stadt Neumarkt stammen.

Dabei bringt Burckhardt bedenkenswerte Argumente: "Zur Deckung des Anteils unserer Stadt am Strombedarf Deutschlands am Ende der erfolgreichen Energiewende benötigen wir auch Photovoltaikanlagen auf Freiflächen in größerer Menge. Wenn wir dazu jedoch weiterhin so handeln wie bisher und immer mal wieder bei Gelegenheit irgendwo ein Feld in eine konventionelle Freiflächen-Photovoltaikanlage verwandeln, verlieren wir erstens sehr viel landwirtschaftliche Fläche und kommen zweitens mit der Energiewende viel zu langsam voran", sagt er.

Doch es gebe eine bessere Möglichkeit. Landwirtschaftliche Flächen können mit Agri-Photovoltaik doppelt genutzt werden, sowohl zur Stromerzeugung als auch weiterhin für die Landwirtschaft. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr empfehle Kommunen, bei größerem Bedarf an Photovoltaikanlagen auf Freiflächen ein Standortkonzept zu erstellen, um den notwendigen Ausbau zu unterstützen und in geordnete Bahnen zu lenken. In zahlreichem Kommunen des Landkreises wird darüber diskutiert oder sind Konzepte schon auf den Weg gebracht worden. Neumarkt hat bislang noch keines.

"Also soll unsere Stadtverwaltung doch bitte ein Standortkonzept zu Potenzialflächen für Agri-Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet Neumarkt erstellen", meint Burckhardt.


Die Online-Petition: "Photovoltaik-Ausbaulücke im Stadtgebiet Neumarkt in der Oberpfalz zügig und zielgerichtet schließen"


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