Gestaltungsfibel für Berching ist alles anderes als „Verbotssammlung“

22.6.2013, 00:00 Uhr
Gestaltungsfibel für Berching ist alles anderes als „Verbotssammlung“

„Die Gestaltungsfibel von 1999 hat sich in den 13 Jahren ihrer Geltungsdauer bewährt“, erklärte Bauamtsleiter Wolfgang Strobl. Insofern könne an den wesentlichen inhaltlichen Aussagen festgehalten werden. Darüber hinaus sollte als förderfähige Maßnahme die Schaffung von innovativen Wohnmodellen, zum Beispiel Mehrgenerationenhäuser, Bestandteil des Fassadenprogramms werden. Dieser Förderansatz sollte das bisherige Gewerk „Instandsetzungsmaßnahmen zur Behebung von baulichen Mängeln" ersetzen.

Im Vorfeld hatte eine Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und mit der Regierung der Oberpfalz als Zuschussgeber für das Fassadenprogramm stattgefunden. Mit beiden Fachbehörden wurde ein Einvernehmen erzielt. Dieses habe zur Folge, dass bei künftigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in der Altstadt das Landesamt für Denkmalpflege nicht mehr beteiligt werden muss, wenn die Gestaltungssatzung eingehalten wird. Diese bisher auch schon praktizierte Vorgehensweise habe, so Strobl, bei der Erteilung einer denkmalrechtlichen Erlaubnis das Verfahren im Interesse der Bauherren erheblich erleichtert. Förderungen im Rahmen des Fassadenprogrammes seien im übrigen nur möglich, wenn die Vorgaben der Gestaltungssatzung berücksichtigt werden.

Architekt Michael Kühnlein zeigte einige gelungene Beispiele der Sanierung von Gebäuden in der Altstadt auf. Dazu gehören der Hintermeyer-Stadel, der jetzt Wohnungen beherbergt, und das Klennerhaus, in dem das Tourismusbüro eingerichtet wurde. Laut Kühnlein bietet die Gestaltungsfibel Bürgern, beziehungsweise Immobilienbesitzern, Hilfestellung an bei Renovierungen verschiedenster Art, sie sei also keine „Verbotssammlung“.

Die Renovierung eines Gebäudes könne bis zu 45000 Euro an staatlichen und gemeindlichen Fördergeldern nach sich ziehen, vorausgesetzt diese erfolge nach den Richtlinien, so der Bauamtsleiter. Stadtrat Hans Schoyerer lobte, auch im Namen der Altstadtfreunde, die Auswirkungen der bisher geltenden Gestaltungsfibel: „Unsere Altstadt ist attraktiv geworden. Die Leute kommen nach Berching, weil sie ein harmonisches Stadtbild vorfinden.“ Und Bürgermeister Ludwig Eisenreich meinte: „Wir sollten stolz sein auf unsere Gestaltungssatzung.“

Stadträtin Maria Meil, die grundsätzlich mit der Gestaltungsfibel konform geht, forderte, dass man künftig sehr sensibel sein solle, was das Abholzen von Großbäumen in Berching angeht. Der Entwurf für die überarbeitete Gestaltungsfibel mit Satzung fand letztendlich nur Befürworter.

Die Lenkungsgruppe zur Errichtung eines Projektfonds für die „Integrierte Stadtentwicklung“ besteht aus Bürgermeister Ludwig Eisenreich, Wolfgang Strobl, Karl-Heinz Frenzel, Franz Donhauser, Erich Steindl, Johann Schoyerer und Josef Mayer.

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