Bürger sollen entscheiden

„Haus des Engagements“ in Pölling bekommt neuen Namen

10.7.2021, 18:10 Uhr
Das Dach bleibt rot: Ein Photovoltaik-Anlage lehnt die Mehrheit im Stadtrat ab.

© Günter Distler, NNZ Das Dach bleibt rot: Ein Photovoltaik-Anlage lehnt die Mehrheit im Stadtrat ab.

Mit 20:16 Stimmen folgte der Stadtrat einem Antrag der CSU. "Haus des Engagements" bleibt ein Arbeitstitel, der endgültige Name soll erst nach einem "demokratischen Findungsprozess" festgelegt werden, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger Neumarkts beteiligen können. Vorbild ist die Bürger-Beteiligung bei der Namensfindung für das "Schlossbad".

Der Pöllinger Kulturverein hatte schon vor wenigen Wochen eine Umfrage durchgeführt, an der sich über 500 Menschen beteiligten. Als Favorit hatte sich "altes Schulhaus" ergeben

Der CSU-Stadtrat Richard Graf aus Pölling warb eindringlich für den Antrag. "Wir benutzen doch untereinander selbst nicht diesen Namen, sondern sagen Bürgertreff oder irgend etwas anderes."

Nachhaltigkeitsreferent Sebastian Schauer (UPW) hielt dagegen. Der Name "Haus des Engagements" spiegele das Konzept, das so in Frage gestellt werde. Schauer schlug vor, die Silhouette im Hintergrund das Schulhaus im Logo zu integrieren, um Pölling hervorheben

PV-Anlage abgeblitzt

Das "Haus ohne endgültigen Namen" bekommt keine Photovoltaik-Anlage. Ein Antrag der SPD erhielt nur 13 Stimmen. "Knapp ist nicht die erneuerbare Energie, sondern die uns verbleibende Zeit etwas gegen den menschengemachten Klimawandel zu unternehmen", sagte zweite Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger. Es war bereits der zweite Anlauf der Sozialdemokraten. Ihr erster Antrag war durchgefallen, weil eine PV-Anlage nach Ansicht der Stadtratsmehrheit das Ortsbild von Pölling störe.

Dieses Mal scheitete der Antrag am Geld. Die Stadtverwaltung hat ausgerechnet, dass sich eine PV-Anlage dort erst nach frühestens 30 Jahren amortisiere. Zudem seien die Zuschüsse für das Gesamtprojekt in Gefahr. "Die Änderung widerspricht dem Bewilligungsbescheid, welcher aufgehoben und neu erlassen werden müsste", heißt es in aus Regensburg.

Die Stadt könne künftig eine PV-Anlage als Vorgabe machen, sagte OB Thomas Thumann. Aber in diesem Fall gehe es darum, die bisher höchsten Zuschüsse für ein Hochbauprojekt zu sichern.

"Die Bau-Kosten erscheinen sehr hoch und die Einspeiseerlöse sehr niedrig angesetzt", sagt Eva Borke-Thoma (Grüne). Dieter Ries (Flitz) mutmaßte, es seien Gründe gesucht worden, um die PV-Anlage abzulehnen.

Werner Thumann (CSU) beobachtete einen "Fundamentalismus". Man müsse in jedem Fall abwägen und auf das historische Walmdach passe keine PV-Anlage.

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