"Hofreiter hat alle Fragen beantwortet"

10.12.2019, 09:55 Uhr

© Foto: Wolf-Dietrich Nahr

Am Montag, 2. Dezember, fand in Freystadt ein Vortrag mit dem Thema "Es gibt keinen Planeten B" des Grünen- Bundestagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter statt (wir berichteten ausführlich).

Er zeigte den Zuhörern unter anderem auf, welche Folgen der Klimawandel mit sich bringt. Hitzewellen, Starkregen und extreme Dürren beeinflussen die Landwirtschaft bereits heute, auch in Deutschland, was die extremen Ernteausfälle im Hitzesommer 2018 und die daraus resultierenden Millionenschäden für die Landwirte eindrucksvoll bewiesen.

Unmut über Agrarpolitik

Nach Bekanntmachung der Veranstaltung meldete die Gruppierung "Land schafft Verbindung" unter Federführung von Regine Lehmeier eine Demonstration vor dem Veranstaltungsort an. Die vielen hundert, auch überregional angereisten, Landwirte veranschaulichten ihren Unmut über die aktuelle Agrarpolitik mitsamt ihrer Traktoren eindrucksvoll, so die Grünen-Kreisvorsitzende Gabriele Bayer in einer Stellungnahme. "Demonstrationen und Versammlungen sind ein probates Mittel sowie eines der wichtigsten Säulen unserer Demokratie, welches wir als Grüne ausdrücklich unterstützen. Auch wenn wir uns natürlich gewünscht hätten, dass von einer Einzelanreise mit Traktoren zu einer Veranstaltung mit dem Thema Klimawandel abgesehen worden wäre", so Gabriele Bayer.

Leider sei in der medialen Berichterstattung der Eindruck erweckt worden, dass Anton Hofreiter sich den Anliegen der Landwirte nicht habe stellen wollen, heißt es in dem Grünen-Statement. Wie abgesprochen und angekündigt habe Hofreiter alle Fragen, ausdrücklich auch themenunabhängig, nach Beendigung seines Vortrags beantwortet, Fragen, die ihm von den Zuhörern gestellt worden seien. Erst nach Ende der Veranstaltung habe Regine Lehmeier das Gespräch mit ihm gesucht. Wie vorher mehrfach kommuniziert, auch in persönlichen Gesprächen mit Frau Lehmeier, habe Hofreiter jedoch dringend zum letztmöglichen Zug gemusst (wir berichteten). Es sei ihm daher schlicht und ergreifend nicht möglich gewesen, mehr Zeit für eine ausführliche Diskussion aufzubringen.

"Wir Grüne standen und stehen nach wie vor für Gespräche bereit und stellen uns natürlich jedweder Diskussion. Dies kann und muss aber nach gewissen Regeln stattfinden", schreibt Gabriele Bayer. Und weiter: "Wir scheinen uns daran gewöhnt zu haben, dass es normal ist, dass Spitzenpolitiker Personenschutz benötigen und auf unflätigste Art und Weise angegangen werden. Wir können und werden es aber nicht akzeptieren, dass es in der Kommunalpolitik auch so weit kommt."

Die teils menschenverachtenden Nachrichten, die bei den Grünen eingegangen seien, hätten eine Wertigkeit erreicht, "die wir für nicht möglich gehalten haben". Über allen politischen Diskurs hinweg könne und solle sich die Zivilgesellschaft schützend vor ihre ehrenamtlichen Politiker stellen.

Jedenfalls stehe das Angebot des Kreisverbands der Grünen Neumarkt nach wie vor, eine Veranstaltung, auch mit Spitzenpolitikern, zu organisieren, welche sich rein um die Probleme und den notwendigen Wandel in der Landwirtschaft dreht.

 

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