Im Winter verendete Fische treiben im alten Ludwigskanal

16.5.2015, 13:00 Uhr
Im Winter verendete Fische treiben im alten Ludwigskanal

© Foto: Fügl

„Kieloben“ schwimmende Fische sind keine Opfer von tödlichen Schadstoffeinträgen oder des wuchernden „vielblättrigen Tausendblatts“, so Johann Medl vom Fischereiverein. Er spricht von „Winterschäden“ am Fischbestand: Geschwächte Tiere seien während des Winters verendet und würden nun bei steigenden Wassertemperaturen an die Oberfläche getrieben. Die Verwesung der Kadaver ist so weit fortgeschritten, dass sich die Körper bei Berührung oder im Kescher regelrecht auflösen.

Dieses Phänomen tritt auch in südlichen Kanalabschnitten auf — also weitab vom unseligen Vegetationsgebiet des Tausendblatts, das vom LGS-Gelände bis nach Oberölsbach die alte Wasserstraße fest im Griff hat. Dort allerdings rechnet Medl weiter mit erheblichen Problemen für die Fischbestände, weil die wuchernde Pflanze den Tieren den Sauerstoff nimmt. Im zweiten von geplanten fünf Projektjahren zur Bekämpfung des Gewächses kann Medl noch immer keinen Erfolg erkennen.

In fünf Abschnitten wird das Tausendblatt mit verschiedenen Methoden angegangen. Zwischen der Hofbachbrücke und Unterölsbach sollen eingesetzte Graskarpfen die Pflanzenplage auffressen. Doch der Effekt ist ausgeblieben. Petrijünger haben zwar Kollegen in Verdacht, dass sie gefangene Graskarpfen nicht wieder aussetzen, sondern lieber in die Pfanne hauen. Doch Johann Medl hält die Flossenträger grundsätzlich für ungeeignet: „Die Graskarpfen fressen alles, nur nicht die Pflanze.“

Der Fischereiverein sei dazu übergegangen, gezielt Rotaugen auszusetzen. Sie gelten als „Knospenbeißer“, die sich unter anderem vom Tausendblatt ernähren. Eine endgültige Lösung sieht Johann Medl in dem Rotaugen-Besatz zwar nicht, aber das Pflanzenwachstum des Tausendblatts werde immerhin um mehrere Wochen verzögert.

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