Investitionen in Neumarkts Reitstadel und Schlossbad

6.2.2020, 12:52 Uhr
Investitionen in Neumarkts Reitstadel und Schlossbad

© Foto: Herbaty

Die Finanz- und Investitionspläne bestehen aus einer Übersicht über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts in einem Zeitraum von fünf Jahren. "Es ist eine Richtungsentscheidung mit Unwägbarkeiten, weil niemand die Zukunft kennt", sagte Josef Graf.

Doch viele Ausgaben sind durch die bloße Notwendigkeit diktiert - etwa bei der Straßensanierung oder bei der Kinderbetreuung – oder durch Entscheidungen des Stadtrats festgelegt. Wie der Bau der Hochschule oder der neuen Feuerwache am Kurt-Romstöck-Ring.

So sind bis 2023 für die Feuerwehren 17,6 Millionen Euro vorgesehen, davon 13 Millionen für die Feuerwache. Elf Millionen Euro fließen in die Schulen. Das liegt unter anderem an der Sanierung der Schule in Woffenbach, die 2021 angegangen werden soll. Ab 2023 kommen hohe Kosten auf die Stadt zu für Ganztagsbetreuungsräume. Denn ab 2025 haben Eltern einen Rechtsanspruch darauf.

Die Sanierung am Reitstadel, insbesondere der Brandschutz, kostet heuer noch einmal 680 000 Euro. Im Jahr 2022 werden die durchgesessenen Stühle ausgetauscht (Kosten 330 000 Euro).

In die Bücherei fließen 60 000 Euro, 420 000 Euro sind für Baukosten bei den Kirchen eingeplant; neben der Sanierung des maroden Kirchleins in Lippertshofen auch der Zuschuss zur Sanierung der evangelischen Christuskirche. Fast acht Millionen sind vorgesehen für den Bau von Kindertageseinrichtungen, zunächst die Fertigstellung der Kita am Klinikum und ab 2022 die Kita an der Wolfsteinstraße, wo derzeit ein Container-Provisorium errichtet wird.

Für die Turnhalle des ASV Neumarkt sind mehrere hunderttausend Euro fällig - für absolute Notmaßnahmen, wie Graf betonte. Ab 2022 kann es dann richtig teuer werden. "Wenn wir die Hütte abreißen und neu bauen, kostet dies zehn Millionen Euro."

Knapp 18 Millionen Euro sind für Hoch- und Tiefbau bei der Altstadtsanierung angesetzt. Eine halbe Million Euro sind es heuer für Geh- und Radwege, unter anderem in der Tyrolsberger Straße und die Radboxen am Bahnhof. In den folgenden Jahren beträgt der Ansatz pauschal 300 000 Euro. "Eigentlich zu wenig, wenn wir uns im Bereich der Radwege neu positionieren wollen", sagte Graf. Für Parkplätze sind bis 2022 acht Millionen Euro vorgesehen. Hier schlägt der Bau der Tiefgarage am Residenzplatz zu Buche.

Geld fließt in den Untergrund

Viel Geld fließt auch in den Untergrund: Jährlich 2,5 Millionen Euro für die Kanalnetzsanierung, eine halbe Million für Überlaufbecken.

Doch der mit Abstand größte Posten ist und bleibt das Schlossbad, für das heuer und nächstes Jahr noch einmal 27 Millionen Euro an die Stadtwerke überwiesen werden.

Schulden muss die bekannt finanzstarke Stadt Neumarkt nicht machen. Sie kann alle Investitionen aus den Rücklagen finanzieren. Diese würden dann allerdings gewaltig schrumpfen – von derzeit 85 Millionen Euro auf 8,5 Millionen Euro Ende 2023.

Das es dazu kommt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Erfahrungsgemäß werden nicht alle Mittel abgerufen und viele schon beschlossenen Projekte verschoben.

Keine Kommentare