Kastl: Umbau der Klosterburg auf Hochtouren

7.10.2018, 09:14 Uhr
Kastl: Umbau der Klosterburg auf Hochtouren

© Foto: Josef Piehler

Die Umbauarbeiten sind angelaufen. Wie Baudirektor Roman Beer vom Staatlichen Bauamt Amberg bei einem zweistündigen Rundgang durch die Baustelle Klosterburg erläuterte, ist man zuversichtlich, dass der Fachhochschulbetrieb 2020/21 in Kastl aufgenommen werden kann.

Dass dieser Umbau nicht ganz einfach ist, war von Anfang an klar. Aber, so der Baudirektor, an jedem Tag tauchen neue Überraschungen auf, mit denen die beauftragten Firmen fertig werden müssen. Vor allem die "Bausünden" aus den 60er Jahren, in denen die Klosterburg zum Ungarischen Gymnasium umgebaut wurde, bereiten großes Kopfzerbrechen, da in den Materialien auch Schadstoffe, etwa Asbest, verbaut wurden. Der einzige Raum, der nicht angetastet wird, ist der ehemalige Speisesaal des Klosters, das Refektorium. Der ist absolut denkmalgeschützt.

Zwei Kräne helfen den Zimmerern, die Balken und Verstrebungen der teilweise maroden Dächer auszutauschen und neu zu montieren. Im Mädcheninternat, in dem 60 Einzelappartements einstehen, sind im Keller die historischen Bogengewölbe bereits freigelegt und restauriert worden. Außerdem müssen neue Treppenhäuser wegen Rettungswegen und Brandschutz eingebaut werden. Die Gebäude über dem sogenannten Kreuzgang werden zu Lehrsälen, von denen es insgesamt in der Burg circa zehn geben wird. Außerdem werden zwei Aufzüge und eine Hebebühne in die Gebäude eingebaut, damit das ganze barrierefrei benutzt werden kann.

Auch an eine Cafeteria, einen Versammlungsraum und an Aufenthaltsräume für die Fachhochschüler wurde gedacht. Einen separaten Heizungsraum braucht man nicht mehr, da die Klosterburg ans Kastler Heizwerk angeschlossen wird. Auch diese Leitungen sind bereits verlegt. Im alten Heizungsraum hat man übrigens einen alten Backofen freigelegt.

Im südlichen Gebäude entstehen auch 60 Einzelzimmer, davon vier Appartements als Eltern-Kind-Zimmer. Außerdem wird hier die Fachhochschulverwaltung untergebracht, die das schönste Zimmer der Burg, das Lehrerzimmer der Ungarn mit Außenerker mit Blick über das Lauterachtal erhält.

Fehlen nur noch zwei Gebäude – das ehemalige Lehrergebäude aus den 70er Jahren, in dem Lehrsäle und drei Wohnungen fürs Lehrpersonal entstehen sollen, und das historische Torwärterhaus, das zu einer Hausmeisterwohnung mit Werkstattraum umgebaut wird.

Bald ein Schmuckstück

Natürlich geht das Ganze nicht ohne Staub, Dreck und Lärm ab. Schutzgerüste an den Gebäuden, neue Mauerdurchbrüche, Baumaterialien und Traggerüste sowie Baumaschinen im Klosterinnenhof, in dem auch schon die Schweppermannsspiele stattgefunden haben, zeugen von dem Willen der Baufirmen, alles auftragsgemäß auszuführen und pünktlich fertig zu werden.

Wie Roman Beer weiter ausführte, kommen die meisten Firmen aus der Region. Allerdings mussten auch Spezialfirmen aus anderen Landesteilen geholt werden.

Wenn der Umbau der Burg fertig ist, so der Baudirektor, werde das Ganze sicherlich zu einem Schmuckstück, auf das nicht nur die Kastler, sondern die gesamte Bayerische Polizei stolz sein können.

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