Gemeinderat entscheidet

Mobile Luftfilter für Berger Schulen werden gekauft

25.7.2021, 11:25 Uhr
Luftfilter für die Schulen in Berg? Darüber hat der Gemeinderat ausgiebig debattiert - und sich für die Anschaffung mobiler Geräte entschieden. 

© Sven Hoppe, NN Luftfilter für die Schulen in Berg? Darüber hat der Gemeinderat ausgiebig debattiert - und sich für die Anschaffung mobiler Geräte entschieden. 

Als "sehr emotionales Thema" bezeichnete 2. Bürgermeister Christian Lehmeyer, der den kranken Peter Bergler vertrat, die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten in den Schulen. Der Königsweg wäre der Einbau stationärer Lüftungsanlagen in den Schulen. Allerdings, so die Abschätzung der Verwaltung, würde dies für die Mittelschule Berg, die Grundschule Berg und die Grundschule Sindlbach über eine Million Euro kosten. Zudem müsse man mit zwei bis drei Jahren Umsetzungszeit rechnen.

Mobile Anlagen hingegen wären kurzfristiger zu beschaffen und mit rund 100.000 Euro bei geschätzt 30 Geräten auch günstiger. Allerdings gibt es hier erhebliche Lieferengpässe und entsprechend lange Lieferzeiten, während die Preise bereits spürbar steigen. Zudem erfüllen nur wenige Geräte die Anforderung im Hinblick auf Filterleistung und niedrigem Geräuschpegel, was das Angebot weiter verknappt.

Langfristig für stationäre Anlagen

Stefan Haas zweifelte daran, dass sich heuer noch genügend mobile Anlagen beschaffen lassen. Er sah in den stationären Anlagen die bessere Lösung, weil sie die Raumluft nicht nur filtern, sondern auch austauschen. Diese Lösung sollte mittelfristig und pandemieunabhängig zum Standard werden – eine Idee, die auch Thomas Frauenknecht unterstützte. Manfred Lutz brachte Einraumlösungen als günstigere Alternative zu zentralen Lüftungsanlagen ins Spiel, während die mobilen Luftfilter seiner Ansicht nach nur eine kurzfristige Lösung sein könnten.

Als "politischen Aktionismus" bezeichnete Markus Mederer das aktuelle, aufgrund kurzer Fristen real kaum umsetzbare Förderprogramm für Lüftungsanlagen. Er betonte, dass viele mobile Luftfilter gar nicht förderfähig seien, weil sie die Vorgaben nicht erfüllten. Ohnehin sei der Markt so leergefegt, dass selbst die Lieferung binnen eines Jahres unwahrscheinlich sei. Christian Lehmeyer wies darauf hin, dass selbst schnell beschaffte Geräte keine Garantie seien, dass im Herbst Präsenzunterricht stattfinden könne.

Der Gemeinderat sah sich dennoch unter Handlungsdruck, da die politische Verantwortung auf die kommunalen Mandatsträger abgeschoben worden sei, so Mederer. Das Gremium beschloss, unverzüglich die Ausschreibung für mobile Luftfilter zu starten und ermächtigte den Bürgermeister, das wirtschaftlichste Angebot anzunehmen, um keine Zeit zu verlieren.


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