Möning: Eltern kämpften vergeblich um erste Klasse

9.7.2015, 09:30 Uhr
Möning: Eltern kämpften vergeblich um erste Klasse

© Foto: Fellner

Die Einteilung der Schulklassen hatte die Möninger Eltern mobilisiert. Vor allem, weil nach den Plänen der Rektorin der Martini-Schule in Freystadt im kommenden Schuljahr keine erste Klasse in Möning sein wird. Es wird zwei erste Klassen geben, doch die in Freystadt. Schulleiterin Krodel stellte im Stadtrat die Verteilung der Klassen vor; diese den Schulen zuzuordnen, ist in Zeiten immer noch sinkender Schülerzahlen nicht einfach. „Das macht die Verteilung auf die einzelnen Schulen zunehmend schwierig“, warb sie für den nicht einfachen Job, den sie im Bereich der Mittelschule mit den Schulleiterinnen in Bernau und Mühlhausen zu meistern hat.

Tendenz missfällt

Die Freystädter Anmeldungen für die fünfte Klasse seien durchweg auch Anmeldungen für die Ganztagesklasse gewesen, sagte Krodel, denn da müsse vor Ort beschult werden. Diese Tendenz gefalle ihr nicht, denn das laufe darauf hinaus, dass es am Ende womöglich nur noch Ganztagesklassen in Freystadt gebe. Es sei schon jetzt schwer, die Schüler gerecht zu verteilen, „da hat es überall gezwickt“. In Freystadt werde es im kommenden Schuljahr eine fünfte Klasse geben.

Außerdem laufe der Kooperationsvertrag über den Mittelschul-Verbund mit Berngau/Sengenthal und Mühlhausen aus. Der Mittelschule Freystadt liegen Anfragen aus Allersberg und Hilpoltstein vor, die sich einen Verbund mit Freystadt vorstellen könnten. Der Vorteil des Verbundes sei, dass die Zahl der Schüler groß genug sei, um entsprechend viele Klassen anbieten zu können. Im Verbund mit Berngau/Sengenthal und Mühlhausen liege man dagegen am Limit, es werde immer schwer, die nötigen Klassen noch zusammen zu bringen. Im kommenden Schuljahr gebe es zehn Klassen in Freystadt, drei in Berngau und fünf in Mühlhausen.

„Es ist kein Problem, neun Kinder aus Möning nach Freystadt zu fahren; es ist aber ein Problem, drei Kinder aus Freystadt nach Möning zu fahren“, sagte Stadtrat Stefan Großhauser. Das sei auch ein schlechtes Signal an die Schüler. Unter Bürgermeister Willibald Gailler sei es keine Frage gewesen, da habe es geheißen, die Schule in Möning wird gehalten, auch wenn in Freystadt Platz für weitere Klassen sei. Nun aber, sagte er Richtung Bürgermeister, werde die Schule aufgegeben. Man könnte durchaus, forderte Großhauser Richtung Krodel, eine erste Klasse in Möning lassen. Nein, sagte die Schulleiterin: Aus organisatorischen Gründen seien ihr zwei erste Klassen in Freystadt lieber.

Warum die Möninger so um ihre erste Klasse ringen, liegt auf der Hand: Das Schulgebäude, das eine Außenstelle der Martini-Schule ist, ist arg sanierungsbedürftig. Zuschüsse gibt es keine, weil sich die Stadt diese Außenstelle leistet. In Möning wird befürchtet, dass nun erst die erste Klasse abgezogen wird, später die nächste und schließlich das Aus der Schule kommt. Viele Familien seien aber bewusst in den Ort gezogen, weil es dort eben eine funktionierende Infrastruktur samt Kindergarten und Grundschule gebe. Dass nun letztere auf der Kippe stehen könnte, lässt den Zorn wachsen.

Diskussionsbedarf gab es auch beim Plan, den Kooperationsvertrag zum Mittelschulverbund mit Berngau/Sengenthal und Mühlhausen aufzukündigen. Das soll zum Ende des kommenden Schuljahres 2015/2016 geschehen, sagte Bürgermeister Alexander Dorr. Die grundsätzliche Überlegung: Mit den beiden Schulen aus dem Fränkischen ließen sich leichter Klassen bilden denn mit den oberpfälzer Nachbarn. Bis zu 650 bis 700 Schüler würde die Kombination mit Mittelfranken bringen, hieß es, und damit sei es leichter, Klassen zu bilden. Die bisherigen Partner, formulierte es Alexander Dorr, hätten dann auch die Chance, sich nach anderen Partnern umzusehen, ebenso wie Freystadt, das sich vielleicht auch mit Berching zusammen tun könnte.

„Wir dürfen nicht nur die Freystädter Schüler sehen“, sagte Stefan Großhauser. Sondern auch die in Burggriesbach, für die die Anreise nach Hilpoltstein schon weit sei. Das war bei der Abstimmung kein Argument; der Vertrag wird gegen drei Stimmen gekündigt. Mit den Möningern soll es zudem im Juli noch ein Gespräch geben über die Zukunft ihrer Grundschule.

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