Möninger kritisch gegenüber Seelsorgeeinheit Freystadt

17.7.2015, 19:59 Uhr

Im Vorfeld hat Freystadts Stadtpfarrer Pater Amadeus Buchtzik etwa 3500 „Fragebögen zur Analyse der Selesorgeeinheit Freystadt“ in den Haushalten der Pfarreien ausgeteilt oder online verschickt, knapp 850 von ihnen beantwortet zurückerhalten.

Der antwortende Personenkreis, so die Statistik, hat ein Durchschnittsalter von 51,5 Jahren. Die meisten Antworten (42 Prozent) kamen von 40- bis 60-Jährigen, mehrheitlich (482) Frauen.

Infos aus dem Pfarrbrief

Gefragt wurde zum Beispiel, wie sich die Einzelnen über die Pfarrgemeinde informierten. Hier wurde der Pfarrbrief am meisten angekreuzt, gefolgt vom Mitteilungsblatt. Erkennbar sei, so Pater Amadeus, dass auch das Internet immer wichtiger wird. Welche Angebote der Kirche in Anspruch genommen werden, wurde am häufigsten mit dem Gottesdienst (790 Befragte), Feste und Feiern (616), familiäre Feste (Kommunion, Firmung, Trauung) oder Wallfahrten genannt.

Fast jeden Sonntag besuchen laut Fragebogen knapp 600 der Befragten den Gottesdienst. Zur Motivation, einen Gottesdienst zu besuchen, standen der „christliche Glaube“, große kirchliche Feiertage und familiäre Feste ganz oben. Während gemeinsames Singen und Beten im Gottesdienst als wichtiges Element heraus gekommen ist, wird ein Gottesdienst ohne Priester als unwichtig eingestuft.

Als Wunschzeiten für Gottesdienste stellten sich der Samstagabend mit 18 Uhr oder 19 Uhr und der Sonntag um 9 Uhr, 9.30 Uhr und 10 Uhr heraus. Eine Sonntagabendmesse in der Wallfahrtskirche würden 274 Personen begrüßen. Angemerkt wurde zudem, dass vor allem die Kinder- und Jugendseelsorge verstärkt werden und die Hauptaufgabe eines Priesters die Weitergabe der christlichen Botschaft sein sollte und weniger die Zuständigkeit für Finanzen und Verwaltung der Pfarrei.

„Neben der Beantwortung der Fragen sind zusammengefasst etwa acht Seiten an persönlichen Kommentaren miteingegangen”, informiert der Stadtpfarrer, die er gebündelt ebenfalls vorgestellt hat. Die meisten Anmerkungen sind zur Verstärkung der Jugendarbeit und –betreuung gekommen. Hier wandte Pfarrgemeinderat Gerhard Brandl (Thannhausen) ein: „Man muss Nachhaken bei den Jugendlichen“. Es könnte sein, dass dieser Punkt mehr von den Erwachsenen gewünscht wird.

Friedensgruß unhygienisch?

Als weitere „Baustellen“ wurden Jugend-, Kinder und Familiengottesdienste, Ministrantenbetreuung und -ausbildung, Taufen in Filialkirchen, Pfarrversammlungen oder mehr Ökumene genannt. Die Abschaffung des Friedensgrußes aus hygienischen Gründen war eine Forderung oder „Möning soll eine eigenständige Pfarrei bleiben, nicht nach Freystadt kommen“.

Arbeitsgruppe gegründet

Hier stellte der Stadtpfarrer klar: „Es steht bereits fest, dass Möning keine eigene Pfarrei bleiben wird, die Kirchenstiftung aber weiterhin in Möning verwaltet wird.“ Nachgedacht wird zudem, ob Pavelsbach nicht eine Seelsorgeeinheit mit Postbauer-Heng bilden sollte. Pfarrer Hanke aus Möning stellte klar, in Möning sei es noch nicht angekommen, eine Seelsorgeeinheit mit Freystadt zu bilden. Die Pfarrgemeinderäte hätten sich dagegen entschieden, um den Pfarrer in Möning zu halten.

Nun erhält jede Pfarrei die bei ihr abgegebenen Fragebögen zur detaillierten Auswertung. Im Spätherbst soll eine Arbeitsgruppe „Pastoralplan” mit Hauptamtlichen und zwei Personen aus jeder Pfarrei gegründet werden, die sich damit befasst, wie dieser in der Seelsorgeeinheit aussehen könnte.

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