Neumarkt: Stopp für Autos, Mopeds und Co. am Rathaus

27.9.2019, 06:00 Uhr
Neumarkt: Stopp für Autos, Mopeds und Co. am Rathaus

© Foto: Günter Distler

Rund 1200 Fahrzeuge pro Tag kommen am Rathaus vorbei, Stand Ende 2017, inzwischen sind es eher noch mehr, schätzt der OB. Im Mai 2018 habe es einen Unfall gegeben, ein Kleintransporter hat einen Radfahrer angefahren, der Radler wurde leicht verletzt. Mit bis zu 60 km/h brettern die Fahrzeuge teilweise durch.

Bisher sind es lediglich weiße Linien und Verkehrsschilder, die am Unteren und am Oberen Markt anzeigen: Hier endet die Straße, die Fußgängerzone beginnt. Nur Lieferfahrzeuge vor 10 Uhr dürfen durch, außerdem die Busse des ÖPNV und Fahrradfahrer. Aber auch die sollten nicht zu hurtig unterwegs sein, Schrittgeschwindigkeit gilt auch für sie.

"Bald, wir hoffen noch heuer", sollen Schwellen auf der Unteren und der Oberen Marktstraße die Begrenzung zur Fußgängerzone deutlich hervorheben, sagt OB Thumann, außerdem sollen weitere Verkehrsschilder das Verbot für Kraftfahrzeuge stärker verdeutlichen, sagt Michael Danninger, Leiter der PI Neumarkt. Zusätzlich sollen Polizeibeamte direkt am Rathaus Autofahrer ansprechen, die trotz des Verbots über das Granitpflaster rumpeln. 2019 gab es schon 56 gebührenpflichtige Verwarnungen, die per Post rausgingen; diejenigen, die bar bezahlt haben, seien da gar nicht erfasst, die Zahl liege also noch höher, so Danninger.

 

Während des Pressegesprächs passiert das gleich ein paar Mal. Ein Kleintransporterfahrer sagt, er wisse schon, dass das verboten sei, und zahlt 20 Euro Bußgeld. Er habe aber so einen hohen Lieferdruck, dass er lieber zahlt als Umwege fährt. Eine Rollerfahrerin hat gedacht, sie dürfe da durch, auch sie zahlt Bußgeld.

Ein Pkw kommt Richtung Klostergasse gefahren, drin sitzt neben dem Fahrer eine stark gehbehinderte Person – das Auto darf weiter. Einige Radfahrer werden von den Polizeioberkommissaren Martin Schlaffer und Thomas Quaas hergebremst und gebeten, etwas langsamer zu radeln.

Die Schwellen auf der Straße seien so dimensioniert, dass Busse und Lieferfahrzeuge gut drüberfahren können, sagt der OB, Fahrradfahrer können vorbeiradeln. Das sei eine Interimslösung, bis ab 2020 das Areal ums Rathaus neu geplant wird. Dann soll die Gestaltung zeigen: Hier ist Fußgängerbereich. Vielleicht, so Thumann, könne man auch mit versenkbaren Pollern arbeiten, die ferngesteuert rauf- und runterfahren können, das entscheide der Stadtrat.

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