Neumarkt: Wird der Weihnachtsmarkt gestrichen?

8.10.2020, 10:45 Uhr
Neumarkt: Wird der Weihnachtsmarkt gestrichen?

© Foto: Günter Distler

"Wir haben in puncto Weihnachtsmarkt den gordischen Knoten immer noch nicht zerschlagen", meldet Citymanager Christian Eisner, Geschäftsführer des Vereins Aktives Neumarkt, der den Weihnachtsmarkt veranstaltet.

Ziel sei ein dezentraler Aufbau in der ganzen Altstadt, nicht nur am Oberen Markt. "Wir sind in Dialog mit den Genehmigungsbehörden und haben Pläne zur Prüfung eingereicht, aber haben noch kein endgültiges Okay bekommen", sagt Eisner.

Nürnberg macht es vor: Dort soll der Christkindlesmarkt heuer ebenfalls dezentral stattfinden. Drei verschiedene Standorte sind in der Noris geplant, die Buden werden nicht nur auf dem Hauptmarkt, sondern auch auf dem Jakobsplatz und dem nördlichen Lorenzer Platz stehen. Auch der Rathausplatz wird mit einbezogen, der "Markt der Partnerstädte" soll auf die Insel Schütt umziehen. Außerdem sollen die Besucher Masken tragen und im Einbahnstraßensystem durch die Buden bummeln. Die ganze Nürnberger Altstadt wird quasi zur Weihnachtsstadt.

Allerdings betonen die Verantwortlichen auch in Nürnberg, dass alles von der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen abhängt, die im Winter wohl überall ansteigen werden. Das gilt natürlich auch für den Landkreis Neumarkt, deshalb wohl die zögerliche Haltung der hiesigen Behörden, was die Genehmigung des Weihnachtsmarktes angeht.

Immerhin hat das letztjährige Neumarkter Christkind Lea Isabell Gräbner zugesagt, im Falle des Falles auch heuer das himmlische Amt auszuüben. "Die Christkindphase wird heuer sowieso abgespeckt sein, da sind wir froh, dass Lea wieder Zeit hat und zugesagt hat", sagt Eisner. Insofern wäre für eine etwaige feierliche Eröffnung des Weihnachtsmarktes am Donnerstag, 26. November, schon alles klar, denn den Prolog kann Lea sicher noch auswendig und das Kleid des Christkindes dürfte auch noch passen.

Zwei Open-Air-Gottesdienste

Mitten in den Weihnachtsvorbereitungen stecken auch die Neumarkter Kirchen. Erstmals wird es heuer an Heiligabend ökumenische Weihnachtsgottesdienste geben. Noch stünden nicht alle Termine fest, etwa in Deining oder Woffenbach, sagt Dekanin Christiane Murner. Für Neumarkt allerdings schon: Um 15 und 16.30 Uhr gibt es in der Jurahalle ökumenische Familiengottesdienste mit den Pfarrern Andreas Grell, Norbert Winner beziehungsweise Stefan Wingen. Um 17 Uhr findet auf dem Oberen Markt eine ökumenische Open-Air-Vesper mit den Pfarrern Martin Hermann und Norbert Winner statt.

Weitere ökumenische Vespern sind um 18 Uhr in der Hofkirche mit den Pfarrern Michael Murner und Stefan Wingen – dieser Gottesdienst wird auch in den Reitstadel übertragen – und um 19 Uhr nochmals am Oberen Markt mit den Pfarrern Hermann und Winner geplant. "So können mehr Menschen bei den derzeitigen Hygienebedingungen miteinander Weihnachten feiern", sagt Murner. Natürlich wird es weitere Weihnachtsgottesdienste in den jeweiligen Kirchen beider Konfessionen geben.

Ebenfalls in Vorbereitung ist die Aktion "Ökumenische Weihnachts-Wunder-Tüte". Dabei wird es analog zur "Osterwundertüte" in der Hofkirche, in St. Johannes und in der Christuskirche wieder Tüten mit kleinen sakralen Geschenken zum Abholen geben, die das Weihnachtsfest zu Hause bereichern sollen.

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