Oberpfalz: Prügeleien und Balkonbrand in der Silvesternacht

1.1.2019, 11:30 Uhr

Es war am frühen Nachmittag, als die Polizei zu einem Verkehrsunfall in der Egerländerstraße in Neumarkt geholt wurde: Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass ein 72-jähriger Radfahrer bereits vormittags ordentlich Silvester vorgefeiert hatte. Sein Rad schiebend, fiel er dann über selbiges und hin.

Ein Atem-Alkotest war nicht möglich, sodass sein Fahrrad sicherheitshalber sichergestellt wurde. Wenn er nüchtern sei, wurde dem Mann beschieden, könne er es abholen. Anschließend ging es ins Klinikum zur Versorgung.

Bereits gegen 17 Uhr erschien der Rentner, seinen Angaben zu Folge völlig nüchtern, auf der PI und wollte wieder seinen Drahtesel abholen. Auch diesmal war ein Atem-Alkotest noch nicht möglich. Und so wartet das Fahrrad auf seinen wirklich nüchternen Besitzer.

Belästigt gefühlt

Der Abend des letzten Tages im Jahr verlief zunächst sehr ruhig, meldet die Kripo aus Regensburg in einer Zusammenfassung. Von 20 bis 24 Uhr waren etwa 70 Einsätze, davon etwa 15 mit unmittelbarem Bezug zu Silvester: Überwiegend fühlten sich Bürger durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern belästigt. Zum Start des neuen Jahres schnellten die Alarmierungen hoch. Bis 5 Uhr wurden über die Einsatzzentrale etwa 160 Einsätze entgegengenommen.

So wurden etwa 20 Kleinbrände, zumeist ausgelöst durch Feuerwerkskörper, ohne oder ohne nennenswerten Sachschaden abgearbeitet. Außerdem kam es zu rund 30 Schlägereien, die überwiegend dem übermäßigem Alkoholgenuss geschuldet waren.

Polizisten in Arm gebissen

Völlig aus der Rolle fiel bereits wenige Minuten nach Mitternacht ein randalierender Gast in Wackersdorf, der nach den Beamten trat und erheblich Widerstand leistete. So biss der 25-Jährige einem Beamten derart in den Oberarm, dass dieser de Dienst quittieren musste. Der Mann kam letztlich in eine Fachklinik.

Gegen 1:30 Uhr stand in Regensburg in der Friedrich-Ebert-Straße ein Balkon an einem größeren Wohnblock in Flammen. Auslöser war wahrscheinlich eine fehlgeleitete Silvesterrakete. Der Schaden beträgt 15 000 Euro.

Mehrere Schlägereien mit Verletzten gab es in Amberg. Los ging es bereits gegen 20.30 Uhr im Bereich des Ziegeltorplatzes. Ein polizeibekannter 19-Jähriger aus Sulzbach-Rosenberg schlug einem 18-jährigen Amberger mit der Faust ins Gesicht und trat, nachdem der zu Boden gegangen war, auf ihn ein. Der Täter flüchtete, ist aber namentlich bekannt.

In der Othmayrstraße ging es gegen 2 Uhr ebenfalls rund; die Polizei ermittelt gegen fünf Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 19 Jahren, die sich auf der Straße eine Schlägerei geliefert haben sollen. Einem 17-jährigen Nabburger soll eine Flasche getroffen haben. Fünf weitere Burschen wurden verletzt, drei kamen ins Klinikum. Allen Beteiligten waren betrunken, die noch minderjährigen wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Messer hervorgeholt

Gegen 3.10 Uhr beobachtete ein 19-jähriger Amberger am Schrannenplatz einen 22-jährigen aus dem Landkreis, als dieser ein Messer aus der Tasche holte. Der Amberger nahm es ihm ab, womit dieser jedoch nicht einverstanden war. Der 22-jährige versuchte vergeblich, den 19-jährigen zu schlagen. Die alarmierten Polizisten stellten das Messer sicher, eine Anzeige ist die Folge.

Wegen einer Nichtigkeit kam es etwas später zu einer Auseinandersetzung in einem Club im Mariahilfbergweg. Ein 23-Jähriger hatte einer Frau eine Mon-Cherie-Praline angeboten, was deren Freund missfiel; mit einem anderen ging er auf den Pralinen-Freier los. Der erheblich alkoholisierte 23-Jährige sagte gegenüber der Polizei, dass er beim Rauswurf aus dem Club weitere Verletzungen erlitten habe. Das muss nun geklärt werden.

Faustschlag vor Sulzbach-Rosenberger Disko

Zu einem Streit kam es gegen 4.30 Uhr in einem Club in der Unteren Nabburger Straße zwischen einem 25-Jährigen aus Sulzbach-Rosenberg sowie einem 27-jährigen Amberger mit der Folge, dass der 25-jährige aus dem Club flog. Er wartete aber draußen vor der Türe und als der Amberger wenig später ebenfalls aus dem Club kam, schlug er ihm mit der Faust ins Gesicht. Die Polizei sperrte den erheblich alkoholisierten Täter zur Ausnüchterung in eine Arrestzelle.

Gegen 6.45 Uhr gerieten in der Mühlgasse ein 28-jähriger Amberg und ein 26-jähriger Kümmersbrucker aneinander; beide waren erheblich betrunken, es soll um eine Frau gegangen sein. Der Amberger schlug jedenfalls mehrfach mit der Faust ins Gesicht des anderen. Der Geschädigte ging zum Bahnhof und setzte einen Notruf ab.

Steinerne Brücke in Regensburg im Visier

In Regensburg war, wie schon in den vergangenen Jahren, ein Einsatzschwerpunkt rund um die Eiserne Brücke und Thundorferstraße. Dort versammelte sich zum Jahreswechsel wieder eine größere Menschenmenge, um das neue Jahr zu begrüßen. Die Polizei sperrte den Bereich von 22.30 bis 01.45 Uhr für den Fahrverkehr, eine Freigabe war erst möglich, nachdem die Straßenreinigung die Fahrbahnen gesäubert hatten.

Die Steinerne Brücke war aus Sicherheitsgründen auch für den Fußgängerverkehr von 22 bis 1.15 Uhr gesperrt. Einer der Feiernden beleidigte einen Polizisten und widersetzte sich seiner Vernehmung, drei Personen wurden angezeigt, da sie nicht zugelassene Feuerwerkskörper abbrannten.

Mit Schreckschusswaffe das neue Jahr begrüßt

Im Regensburger Stadtosten alarmierten Anwohner die Polizei, weil ein Mann gegen 00:30 Uhr mit einer Waffe in die Luft schoss. Mehrere Streifenwagen rollten an, die einen 27-jährigen Mann mit einer Schreckschusswaffe fanden. Dieser hatte zuvor unter Bewunderung seiner umher stehenden Begleiter zum Jahreswechsel mehrfach in die Luft geschossen. Die Waffe wurde sichergestellt und der Mann angezeigt.

Außerdem kam es über das Stadtgebiet verteilt zu mehreren Auseinandersetzungen, die aber ohne größere Verletzungen abliefen. Kurz vor dem Jahreswechsel sahen Polizisten am Domplatz einen Mann, der eine Bierdose in eine Menschenmenge warf.

Die Beamten wollten den 31-Jährigen kontrollieren, wogegen sich dieser aber wehrte. Außerdem beleidigte er die Beamten. Deswegen durfte er den Jahreswechsel in der Haftzelle feiern. Das neue Jahr beginnt für ihn mit einer Anzeige wegen Widerstandes gegen Polizisten sowie Beleidigung.


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