Schloss-Spiele Neumarkt: Scrooge wird zum Menschenfreund

4.12.2019, 12:03 Uhr
Schloss-Spiele Neumarkt: Scrooge wird zum Menschenfreund

© Foto: Franz-Xaver Meyer

Regisseurin Eva Zitta baute die Erzählung "A Christmas Carol" , die Charles Dickens im Jahr 1843 geschrieben hat, als Theaterstück um. 39 Rollen mussten besetzt werden, deshalb wechselten zahlreiche Darsteller schnell die Kostüme. Einige Kinder standen zum ersten Mal auf der Bühne. Valerie Lachner war mit gerade sieben Jahren die Jüngste.

Das Publikum wird ins England des 19. Jahrhunderts in die Zeit der Industrialisierung entführt. Passend dazu die Kleidung, das Bühnenbild und die Musik. Eine einfallsreiche Lichttechnik sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit.

Herbert Beck alias Ebenezer Scrooge verkörpert ausdrucksstark den Geizhals und Miesepeter, der mit Weihnachten überhaupt nichts anfangen kann und nur darüber lästert. Für ihn als Geschäftsmann zählt nur Geld, Geld und er möchte am liebsten nicht einmal an Weihnachten seinen Angestellten frei geben.

Karger Lohn

Er beutet sie aus. Sein Schreiber Bob Cratchit (Tobias Karches) kann von seinem kargen Lohn kaum die eigene Familie ernähren. Als am Heiligen Abend zwei Frauen der Heilsarmee (Leonie Sigl, Johanna Regnet) um Spenden für die Armen bitten, weist sie Scrooge barsch vor die Tür.

Aber dann ereignet sich eine Wendung: Scrooge erscheinen nachts in seinem Bett nacheinander drei Geister (Magdalena Olbrich, Justus Kirchner, Florian Hornauer), die ihm gleichsam einen Spiegel vorhalten, wie er sich im Lauf seines Lebens von einem fröhlichen Kind zu einem Misanthropen entwickelt hat.

Es entsteht ein Spiel über Raum und Zeit. Der Bühnenumbau wird choreographisch geschickt ins Geschehen integriert. Tanzend fliegen die Darsteller, in der Hand die Requisiten, über die Bühne. Scrooge muss den Rückblick auf sein Leben mit ansehen, bekommt ein schlechtes Gewissen und ändert sich.

Er öffnet sein Herz, denkt an die Armen, die Familie seines Buchhalters, die sich an Weihnachten über einen Truthahn und die Gehaltserhöhung freuen kann. "Weihnachten ist kein Quatsch, sondern das, was die Leute daraus machen", lautet das wohl zeitlose Resümee, das Alexander Dutt in der Rolle des Kindes am Schluss zieht,

In weiteren Rollen spielten Christian Pützner, Oliver Beck, Brigitte Simbeck, Magdalena Bendler, Felix Diepenseifen, Nele Erler, Johanna Regnet, Maria Donauer und Sophia Dombert. Für die Kostüme und Maske waren Brigitte Simbeck und Blanca Echániz Gerhard verantwortlich. Letztere hat zusätzlich bei der Regie assistiert. Heinz Zimmermann und Sophia Petritzky fertigten das Bühnenbild.

Die Musik komponierte Wolfgang Völkl und die Technik betreuten Daniel Mederer, Lukas Lang, Barbara Beck, Christian Weinitschke und Michaela Christ. Mit viel Applaus wurde den Mitwirkenden für ihre Spielfreude und ihr Engagement gedankt.

InfoWeitere Aufführungen an allen Adventswochenenden jeweils samstags und sonntags um 17 Uhr, dazu am Heiligen Abend um 14 Uhr sowie am 2. Weihnachtsfeiertag und am 27. Dezember um 17 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 6 € gibt es im Touristikbüro in der Rathauspassage oder über www.neumarkt-ticket.de. Reservierungen für die Abendkasse sind per E-Mail an karten@schloss-spiele-neumarkt.de möglich.

Keine Kommentare