Sengenthal: Das Wasser wird teurer

19.6.2020, 09:30 Uhr
Sengenthal: Das Wasser wird teurer

© Foto: Nicolas Damm

Zum Auftakt der Sitzung zeigte sich, dass das neue Ratsinformationssystem (RIS) noch nicht rund läuft. Die Räte hatten keine Unterlagen erhalten, auch das Protokoll der letzten Sitzung stand nicht zur Verfügung. Die Ursache: Die Zugriffsrechte lassen sich noch nicht sauber setzen. Dadurch können Räte der anderen Verbandsgemeinden nichtöffentliche Informationen sehen. Bis das Problem gelöst ist, erhalten die Gemeinderäte die Unterlagen auch auf Papier.

Hohe Kosten

Hohe Kosten kommen auf den Zweckverband Sengenthal-Deining zu: Der 1967 errichtete und 1987 erweiterte Hochbehälter Karholz ist stark angeschlagen. Für Aufrüstung und Isolierung des Gebäudes, Sanierung der Wasserkammern und Reparatur des Anschlusses zwischen Alt- und Neubau sind 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Deshalb hat der Zweckverband Abgabepreis für die Gemeinden von 63 auf 73 Cent erhöht. Damit steigt der Wasserpreis für die Sengenthaler Bürger von 90 Cent auf einen Euro pro Kubikmeter.

Allerdings deckt Erhöhung noch nicht die Sanierungskosten. Zudem hat der Zweckverband aufgrund der Maßnahmen in den vergangenen Jahren keine Rücklagen. Deshalb sind weitere Preiserhöhungen nötig. Für die Änderung der Wassersatzung will der Gemeinderat in Kürze verschiedene Preismodelle diskutieren. Da die oberflächennahen Brunnen in Sengenthal nicht mehr genug Wasser liefern, ist das wasserrechtliche Verfahren angestoßen, um mehr Wasser aus dem Tiefbrunnen zu fördern.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Teilnahme am Förderprogramm "Bayerische Gigabit-Richtlinie". Dessen Ziel ist es, allen gewerblichen Nutzern einen 1-GB-Internetanschluss und allen privaten Nutzern einen 200-MB-Anschluss zur Verfügung zu stellen. Diese werden "hausnummerngenau" gefördert – im Landkreis Neumarkt mit 80 Prozent.

Gemeinden erhalten 5000 Euro Förderung pro Adresse bis zu einer Obergrenze von sechs Millionen Euro. Wickeln sie Maßnahmen in interkommunaler Zusammenarbeit ab, erhalten sie zusätzlich bis zu 50 000 Euro. Zum Verfahrensbeginn gibt es außerdem eine Anschubfinanzierung von 5000 Euro. Der Gemeinderat entschied sich deshalb, für das gesamte Gemeindegebiet und gemeinsam mit Berngau in die Markterkundung einzusteigen.

Um Platz für seinen Campus zu schaffen, will das Unternehmen Max Bögl den Lkw-Stellplatz durch einen neuen Parkplatz südlich des Baggersees neben der Asphaltmischanlage ersetzen. Hier sollen auf einer 216 mal 86 Meter großen Fläche 126 Lkws Platz finden. Hinzu kommen ein zweistöckiger Containerbau mit Aufenthaltsräumen und ein Regenrückhaltebecken. Der Parkplatz soll nach 30 Jahren zurückgebaut werden. Da im Hinblick auf den dreispurigen Ausbau der B 299 die Planungssituation in diesem Bereich völlig unklar ist, beschloss der Gemeinderat, das Vorhaben zurückzustellen.

Am Pumpwerk Buchberg am Radweg Buchberg-Sengenthal ist eine Schutzhütte für die neue Steuerung nötig. Zur Debatte standen eine Variante aus Betonfertigteilen für 7500 Euro und eine Holzhütte für 12 000 Euro. Die Räte favorisierten die Holzvariante – "aber nicht zu dem Preis", so Bürgermeister Werner Brandenburger. Die Gemeinde will die Hütte nun in Eigenregie errichten. Klärschlamm darf nicht mehr ausgebracht werden, sondern muss entwässert, getrocknet und verbrannt werden. Sengenthal hatte sich schon vorsorglich für die Nutzung einer im Bau befindlichen Anlage in Straubing angemeldet. Nun ist auch in Nürnberg eine Entsorgungsanlage geplant. Sengenthal hat auch hier Interesse an einer Nutzung bekundet.

Aufgrund der Diskussionen um den knapp 600 000 Euro teuren Ausbau des Sengenthaler Schulhauses hatte Brandenburger Architekt Matthias Hoppe um eine Abschätzung für einen alternativen Neubau gebeten. Nach regulärem Bauprogramm würden allein für die Klassenräume knapp 770 000 Euro fällig, plus Kosten für Flure und Nebenräume. Gleichzeitig hat sich der Bedarf an den beiden Klassenzimmern bestätigt: Ab dem Schuljahr 2020/21 hat die Schule Sengenthal mindestens bis ins Schuljahr 2024/25 durchgehend acht Klassen.

Günstiger wird die Sanierung des Sengenthaler Leichenhauses. Schuld an den Rissen im Gebäude war ein unsauber verankerter Dachstuhl. Dieses Problem ließ sich durch einen neuen Ringanker lösen. Der am geplanten Standort durch Bäume verdeckte Glockenturm wird auf die andere Seite des Wegs zum Leichenhaus versetzt. Das dort aufgestellte Kreuz wandert zurück an seinen alten Standort.

Seit kurzem hat es die Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt schwarz auf weiß: Die Daten der Bürger sind bei ihr sicher. Die Verwaltung hat einen Audit entsprechend der Datenschutzgrundverordnung erfolgreich absolviert. Nach dem Prüfschema ISIS-12 wurden Bereiche von Datensicherheit und Redundanz der Server und PCs bis zur Absicherung von Diensthandys, Messengern und Druckern geprüft. Hinsichtlich Technik und Organisation liegt die Verwaltung über den gesetzlichen Anforderungen.

Häufige Nachfragen zeigen, dass ein Bedarf an Bauplätzen besteht. Der Gemeinderat will im Juli diskutieren, ob und wo in den Baugebieten in Reichertshofen und Buchberg weitere Grundstücke erschlossen werden sollen. Das Vereinsheim des Fischereivereins an der Schleuse 32 wurde der Max-Bögl-Straße zugeordnet, die Hausnummer wird noch bestimmt. In Kürze aufgestellt wird auch das "Mitfahrerbankl" an der Straße zum Norma-Markt.

 

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