Tempo 40 in Hollerstetten – und keiner weiß warum

3.6.2017, 10:40 Uhr
Tempo 40 in Hollerstetten – und keiner weiß warum

© Foto: Werner Sturm

Diplomingenieur Bernhard Bartsch und die Landschaftsarchitektin Susanne Heller stellten den Entwurf des Flächennutzungs- und Grünordnungsplanes vor. Dieser soll demnächst öffentlich ausgelegt werden. Fachstellen und Privatpersonen können dann ihre Anregungen, Vorschläge oder Bedenken äußern und ihre Stellungnahmen abgeben.

Laut Bartsch umfasst der Flächennutzungsplan für die Gesamtgemeinde unter anderem rund 14 Hektar Entwicklungsbereiche für allgemeine Wohngebiete und weitere 13 Hektar für Mischgebiete. Im Hauptort Velburg zum Beispiel soll ein rund sechs Hektar großes Wohnbaugebiet am Sperlasberg entstehen.

Weitere Entwicklungsgebiete liegen entlang der Staatsstraße 2220 im Westen vom Herz-Jesu-Berg oder im Stadtnorden in der Nähe der Kreisstraße NM 1. Weitere Gewerbeflächen könnten im Bereich des Herz-Jesu-Berges oder im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Nord entwickelt werden.

Landschaftsarchitektin Heller beschäftigte sich ausführlich mit dem Grünordnungsplan und sprach von einer strukturreichen sowie schützenswerten Landschaft mit markanten Bereichen wie Höhlen, Schwarze Laber oder Deusmauerer Moor. Bartsch machte deutlich, dass sich aus der Planung keine Rechtsverbindlichkeit für die Grundstückseigentümer ergibt.

Mehr als zweieinhalb Stunden lang wurde fraktionsübergreifend diskutiert. Bürgermeister Kraus stellte fest, dass mit dem Flächennutzungs- und dem Grünordnungsplan Entscheidungsspielräume für den Stadtrat geschaffen werden sollen, Verpflichtungen würden sich daraus nicht ableiten. Die Planungen würden Bestandteil von Bürgerversammlungen werden und seien demnächst auf der Homepage der Stadt abrufbar. Josef Guttenberger sah die großen Entwicklungsflächen für Bauland mit einer gewissen Skepsis: "Wir müssen uns vermehrt dem Leerstand und der Innenentwicklung widmen." Michael Gruber meinte, dass man die Landwirtschaft mit ins Boot holen sollte. Einstimmig billigte der Stadtrat den vorgelegten Entwurf.

Die Staatsstraße 2251 führt von Seubersdorf über Eichenhofen und Hollerstetten nach Velburg. Sie befindet sich in einem schlechten Zustand und ist dringend sanierungsbedürftig. Für die Stadt Velburg ist es aus mehreren Gründen wichtig zu wissen, ab wann mit einer Sanierung der durch den Velburger Ortsteil Hollerstetten führenden Staatsstraße zu rechnen ist. So hat die Stadt beispielsweise in dem Dorf das sogenannte Forster-Haus gekauft. Das soll im Rahmen eines Ausbaus der Staatsstraße abgebrochen werden. Und weil in der Ortsdurchfahrt ein Gehweg fehlt, möchte der Bürgermeister versuchen, einen solchen ebenfalls im Zuge der Straßenbauarbeiten anzulegen. Voraussetzung dafür ist eine Abgabebereitschaft der anliegenden Grundstückseigentümer.

Jetzt teilte Stadtrat Stefan Segerer mit, dass auf der Staatsstraße Schilder mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer aufgestellt wurden. "Aber niemand weiß oder sagt etwas, ob, wann und wo mit Baumaßnahmen begonnen wird", ärgerte er sich und meinte: "Es ist schon eigenartig, eine Staatsstraße in Teilen auf 40 Stundenkilometer zu beschränken."

Damit lag er auf einer Wellenlänge mit Bürgermeister Bernhard Kraus. Der erklärte, dass deswegen bereits schriftliche Anfragen an die zuständigen Stellen beim staatlichen Bauamt in Regensburg gerichtet wurden und stellte ärgerlich fest: "In Zeiten von Internet, Email und Telefon sollte eine bessere Kommunikation zwischen den zuständigen Sachbearbeitern und der Stadt möglich sein, so geht es jedenfalls nicht."

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