THW und BRK bauen Feldbetten auf

Turnhalle eines Neumarkter Gymnasiums wird zur Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge

Hauke Höpcke

Neumarkt

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11.3.2022, 10:50 Uhr
Am Mittwochabend hat ein Team des BRK rund 100 Feldbetten in der Halle 3 des Ostendorfer-Gymnasiums aufgestellt. 

© Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ Am Mittwochabend hat ein Team des BRK rund 100 Feldbetten in der Halle 3 des Ostendorfer-Gymnasiums aufgestellt. 

Der Landkreis Neumarkt bereitet sich auf die Ankunft einer großen Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Bis in die tiefe Dienstag-Nacht hinein haben 25 Einsatzkräfte der THW Ortsverbände Neumarkt und Parsberg die Turnhalle des Ostendorfer Gymnasium mit einem massiven Schutzboden ausgekleidet.

Das Platten sind von der Firma Pfleiderer gespendet worden. Die Techniker im Katastrophenschutz vom THW haben sie transportiert und verlegt. Gegen 23 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen.

Turnhalle eines Neumarkter Gymnasiums wird zur Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge

© THW Neumarkt

"Es ist ein ein hervorragendes Teamwork aller Beteiligten", sagt Benedikt Auerbach. "Die Erfahrungen der letzten Jahre helfen bei der schnellen und hochwertigen Umsetzung." Am Mittwochnachmittag rückt das BRK an. Der Kreisverband Neumarkt stellt Feldbetten in der Halle auf. Geplant sind etwa 100 Schlafplätze, im nächsten Schritt stattet das BRK die Halle mit Betten aus.

Für das Ostendorfer-Gymnasium sprechen mehrere Gründe: So befindet sich die Mensa der Gymnasien direkt neben der Halle. Es können also viele Menschen versorgt werden. Auch liegen Gesundheitsamt und andere Behörden im direkten Umfeld.

Doch weshalb hat man nicht die Delphi-Halle reaktiviert, die in der letzten Flüchtlingswelle vielen Menschen eine Unterkunft bot, fragt ein Leser. Das Gebäude ist nur noch eine leere Hülle, erfuhren die NN auf Nachfrage bei der Stadt Neumarkt, der das Areal gehört. Das Gelände soll entwickelt werden, sprich die alten Fabrikhallen abgerissen werden. Alle Installationen sind bereits ausgebaut oder nicht mehr funktionstüchtig. Es gibt dort weder Wasser, Strom noch Heizung.

Wann die ersten Vertriebenen kommen ist noch unklar. Erst einige Dutzend Kriegsvertrieben aus der Ukraine haben sich beim Landratsamt registriert. Eine unbekannte Zahl ist hier angekommen und wohnt bei Verwandten und Bekannten. Experten rechnen mit einer großen Flüchtlingswelle in den kommenden Wochen. Schließlich befinden sich mehrere Millionen Menschen auf der Flucht. Die meisten innerhalb der Ukraine, aber immer mehr von ihnen verlassen das Land.

Der Landkreis Neumarkt will darauf vorbereitet sein. Dabei soll das Ostendorfer-Gymnasium nur eine erste Anlaufstelle sein, keine auf Dauer angelegte Unterkunft. Flüchtlinge und Vertriebene aus der Ukraine haben nach ihrer tagelangen Odyssee eine Möglichkeit durch zu schnaufen, sich zu waschen, etwas Warmes zu essen und zu schlafen.

Nach einer Registrierung und einem Gesundheitscheck werden sie dann in andere Unterkünfte vermittelt. Bisher konnten alle Ukrainerinnen und Ukrainer in Wohnungen unterkommen.

Das Landratsamt hat eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Wer freien Wohnraum vermieten möchte, kann sich dort unter Tel. (09181) 470-1165 und per E-Mail wohnungsangebote-ukraine@landkreis-neumarkt.de melden.


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