Weckruf vom Lastwagen statt von der Lerche

24.2.2014, 06:00 Uhr
Weckruf vom Lastwagen statt von der Lerche

© Magda Kayser

Dass auf der Bundesstraße viel Schwerlastverkehr unterwegs ist, war ihm klar. Problematisch ist aber, dass die hunderte an Lkw, die täglich vorbeikommen, innerorts durch mehrere Riesen-Schlaglöcher rumpeln. Dort, wo sich die Asphaltdecke über Unterflurhydranten oder einstmals defekte Wasserrohre gesenkt hat, klonkern vor allem die leeren Lkw mit einem rhythmischen Donk-donk über die Asphaltwellen.

„Die erste auf Höhe der Raiffeisenbank, die zweite beim Forsthof, die dritte beim Nachbarn und die vierte hier bei uns an der Einmündung Berghäuser Weg/Brauhausgasse“, zählt Ohnimus auf. Nun fordert er von der Gemeinde, diese Schäden zu beheben. Für Schäden, verursacht durch Arbeiten an der kommunalen Wasserversorgung, ist nämlich auch auf der Bundesstraße die Gemeinde zuständig.

Der Kastler Bürgermeister Stefan Braun hat bei einem Ortstermin selbst erlebt, „dass man die Lkw gar nicht sehen muss, um zu wissen, wo sie sind“. Braun ist auch willig, etwas zu tun. Allerdings möchte er am liebsten die bald fällige Gesamtsanierung der B 299-Ortsdurchfahrt abwarten, die mit Bundesmitteln finanziert würde.

 

Möglichst ohne Beiträge

 

„Wir blättern dann 10 000 bis 15 000 Euro hin und ein, zwei Jahre später wird die ganze Straße nochmal neu gemacht“, verdeutlicht er.

In der Gemeinderatssitzung Anfang März will Braun dem Gremium vorschlagen, diese Sanierung zu beantragen. Dazu muss aber auch die Gemeinde etwas tun und die Gehsteige — dafür sind die Kommunen zuständig — baulich auf Vordermann bringen. Da sei es wichtig, eine Lösung zu finden, die für Anlieger möglichst ohne Ausbaubeiträge auskommt. „Heuer wird das nichts mehr, aber nächstes Jahr ist realistisch“, dabei legt Braun Wert darauf, dass er die Umsetzung 2015 nicht versprechen kann.

Das versteht Ohnimus, will aber eine belastbare Zusage und den bekundeten Willen, dass von Gemeindeseite dann auch das nötige Geld da ist. „Ich will, dass jetzt mal etwas passiert, außer Sprüchen“, macht er klar. Denn schon einmal hatte es geheißen, nun werde Abhilfe geschaffen. Eine Firma hatte mehrere Aufträge im Gemeindegebiet erhalten, mit einem in Pfaffenhofen angefangen und war dann nie wieder aufgetaucht — die Sache war im Sand verlaufen.

Nun hat Bürgermeister Braun angekündigt, den Gemeindebauhof zu beauftragen, die gröbsten Schlaglöcher zu flicken. Davon verspricht sich Ohnimus wenig, denn die großen Wellen in der Straße seien seiner Ansicht nach nur mit großflächiger Erneuerung der Asphaltdecke zu beheben.

Auf eigene Kosten hat er sich ein Lärmmessgerät angeschafft und an verschiedenen Wochentagen zu verschiedenen Zeiten den Lärm direkt an der Bundesstraße gemessen. Bei 100 dB lagen die Spitzenwerte, verursacht vor allem von den 40-Tonnern. Einen Durchschnittslärmpegel von 90 dB hat Ohnimus ermittelt. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer hat etwa 80 Dezibel. In zweiter Häuserreihe maß er immer noch 75 dB.

„Wenn jetzt nicht bald was passiert, werde ich ungemütlich“, kündigt Ohnimus an: Flugblätter und Unterschriftensammlungen bei den Anliegern sind seine nächsten Schritte, wenn keine Abhilfe gegen die Rumpelfallen für die Lkw kommt.

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