Zwei Neumarkter Hoteliers investieren kräftig in ihre Häuser

23.11.2020, 06:30 Uhr
Zwei Neumarkter Hoteliers investieren kräftig in ihre Häuser

© Foto: Günter Distler

Ein Gastroführer im Internet meldet, dass das Hotel Stern im Neumarkter Zentrum seit Ende 2018 "dauerhaft geschlossen" ist. Das stimmt nur zum Teil, denn das Traditionshaus zwischen Marktstraße und Kastengasse wird aller Voraussicht nach in absehbarer Zeit wieder aufsperren.

Manuela und Ernst Widmann hatten ihr Hotel Mercure in Ingolstadt verkauft und wollten sich in der Gemeinde Deining in den Ruhestand zurückziehen. Eine Anzeige des Immobilienmaklers Kirsch & Haubner elektrisierte den 58-jährigen Hotelier. "Mein erster Gedanke war, dass das im Herzen von Neumarkt ein sehr guter Standort ist", sagte Ernst Widmann im NN-Gespräch.

Die ursprünglichen Pläne einer Sanierung des alten Hotels Stern hat der Profi-Gastronom quasi aktualisiert: Anstelle einer Renovierung strebt das Ehepaar Widmann nun eine Entkernung des Altbestandes und einen völligen Neubau des Hotels an. Für den geplanten Abbruch des Gebäudekomplexes steht allerdings noch die behördliche Genehmigung aus.

Weinbar, Café oder Bistro?

Und der Privatinvestor hat recht klare Vorstellungen, was auf dem rund 850 Quadratmeter großen Grundstück entstehen soll: Ein Hotel mit 46 Zimmern und drei Wohnungen. Ob die Appartements dauervermietet werden oder als Boarding-Objekte Nutzer finden, ist noch offen. Unbehelligt von den Hotelplänen wird die Filiale einer Optiker-Kette im Vorderhaus sein. Das gastronomische Programm des neuen Hotels Stern ist noch nicht ganz aufgesetzt. Ernst Widmann kann sich neben der Garni-Infrastruktur zur Verköstigung der Frühstücksgäste eine kleine Weinbar, ein Bistro oder ein Café vorstellen. Die Fertigstellung ist für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant.

Ist die Pandemie ein Hemmnis für ein solches Projekt? "Corona geht rum wie vieles andere auch, ich bin überzeugt vom Standort und von Neumarkt", sagte Ernst Widmann. Für seinen Fast-Namensvetter Norbert Wittmann bedeutet die Pandemie zwar große finanzielle Einschnitte, aber die Infektionswelle konnte auch sein Großprojekt an der Bahnhofstraße nicht wirklich ins Wanken bringen: "Wir beschäftigen uns mit dem Vorhaben schon seit sechs Jahren und wir denken in Generationen", sagte der Chef von Hotel, Metzgerei und Gasthof. Mit drei Kindern in der Branche, davon zwei im Unternehmen, könne man ein solches Vorhaben schon wagen. "Unsere Frage ist; Wie schauen die nächsten 30 Jahre aus?" Norbert Wittmann freut sich sehr, dass er für das Millionen-Projekt inzwischen Grünes Licht vom Bausenat des Neumarkter Stadtrates hat. Doch die endgültige Baugenehmigung hält der Vorzeige-Gastronom noch nicht in Händen. Einige Details sind da wohl noch zu klären, bevor der Bauherr vielleicht noch vor dem Jahreswechsel oder kurz danach loslegen kann. Geplante Fertigstellung: Ende 2021 oder Anfang 2022.

Und das hat die Familie Wittmann auf der Agenda: Das Gastronomie-Unternehmen will zwei bestehende Gebäude kernsanieren und einen Neubau errichten. Dies soll die Infrastruktur für die Erweiterung des Hotelbereiches darstellen. Während heute bei Wittmann 33 Zimmer auf drei Gebäude verteilt sind, wird der Beherbergungsbetrieb nach der Erweiterung über 60 Zimmer verfügen. Außerdem sollen weitere Konferenzräume und Platz für zwei Restaurants und eine Bierbar entstehen. Das gesamte Bauvolumen umfasst 18 000 Kubikmeter. Das Vorhaben bringt auch zusätzliche Menschen in Lohn und Brot. Norbert Wittmann möchte 20 weitere Arbeitsplätze schaffen und eines Tages 50 Mitarbeiter beschäftigen.

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