Ab 2022: Privatbahn in Westfranken unterwegs

19.12.2018, 12:36 Uhr
Auf der Strecke zwischen Augsburg, Donauwörth, Treuchtlingen, Ansbach und Würzburg sollen auch Doppelstockzüge vom Typ Siemens Desiro HC zum Einsatz kommen. Sie sind bereits heute im Ruhrgebiet unterwegs.

© Roland Weihrauch/dpa Auf der Strecke zwischen Augsburg, Donauwörth, Treuchtlingen, Ansbach und Würzburg sollen auch Doppelstockzüge vom Typ Siemens Desiro HC zum Einsatz kommen. Sie sind bereits heute im Ruhrgebiet unterwegs.

Die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft hat das von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und dem Land Baden-Württemberg ausgeschriebene Los 1 des sogenannten Augsburger Netze gewonnen. Das betrifft den Verkehr auf der Strecke von Augsburg über Donauwörth, Treuchtlingen, Gunzenhausen und Ansbach nach Würzburg. Außerdem umfasst die Ausschreibung die Strecke von München über Augsburg nach Ulm und von Donauwörth über Nördlingen nach Aalen. Ab Dezember 2022 bis Dezember 2034 könnte der private Eisenbahnbetreiber in Franken und Schwaben unterwegs sein.

Die Betriebsstufe 1 startet ab Ende 2022 zusammen mit der reaktivierten Staudenbahn (Landkreise Augsburg und Unterallgäu). Nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Stuttgart – Ulm und des Projekts Stuttgart 21 sowie der weiteren Umbauten am und um den Augsburger Hbf („Mobilitätsdrehscheibe“) wird die Betriebsstufe 2 gefahren. Die Betriebsstufe 3 beginnt mit Fertigstellung der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München voraussichtlich Ende 2026.

In der 1. Betriebsstufe wird das bisherige Fahrplankonzept weitgehend fortgeführt. Neu ist hier insbesondere: Die Linie Treuchtlingen – Würzburg wird aus dem E-Netz Würzburg herausgelöst und gehört künftig zum E-Netz Augsburg. Dies ermöglicht die zweistündliche umsteigefreie Verbindung von München und Augsburg Richtung Ansbach und Würzburg. Zudem wird es zusätzliche Züge im Berufs- und Schülerverkehr zwischen Treuchtlingen und Ansbach geben.

Dabei wird eine Mischflotte aus einstöckigen Triebzügen des Typs Mireo sowie doppelstöckigen Triebzügen des Typs Desiro HC von Siemens eingesetzt. Die Fahrzeuge sind für 160 km/h zugelassen und können flottenübergreifend untereinander gekuppelt werden. Die Fahrzeuge verfügen an jedem Einstieg über einen Mehrzweckbereich und haben eine umfassend barrierefreie Ausstattung (für Bahnsteige mit einer Höhe von 76 Zentimetern). Großzügige Sitzteiler, ein hoher Vis-à-vis-Anteil, teilweise klappsitzfreie Mehrzweckbereiche und Gepäckracks sollen den Komfort zusätzlich erhöhen.

Die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH ist eine Gesellschaft der britischen Go-Ahead Group und hat bereits im August 2018 den Zuschlag für das im Dezember 2021 beginnende E-Netz Allgäu erhalten. Zudem wird Go-Ahead ab 2019 mehrere Verkehre in Baden-Württemberg, zum Teil auch grenzüberschreitend nach Bayern, betreiben.

Der endgültige Zuschlag wurde nach Ablauf der gesetzlichen Wartefrist von zehn Kalendertagen am 18. Dezember erteilt, so die Bayerische Eisenbahngesellschaft in einer Pressemitteilung. Die BEG gibt den Bietern vor, dass sie vom Altbe­treiber die für die Erbringung der Verkehrs­leistung beschäf­tigten Arbeit­neh­me­rinnen und Arbeit­nehmer zu übernehmen haben.


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Der Artikel wurde am 19.12.18 um 12.36 Uhr aktualisiert.

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