Knotenpunkt Treuchtlingen: Bahn hört Pendler an

9.2.2019, 06:04 Uhr
Knotenpunkt Treuchtlingen: Bahn hört Pendler an

© Rolf Heinrich/Wikimedia Commons

Auf Vermittlung und zusammen mit Westphal trafen die Treuchtlinger Pendler sowie Mitstreiter aus dem eigenen Landkreis und dem Nachbarlandkreis Roth Robert Ohler von der Angebotskommunikation im Fernverkehr der Bahn-AG. Einer gemeinsamen Pressemitteilung der Beteiligten zufolge war die Diskussion, die sich primär um die Anschlussverbindungen in Treuchtlingen als Ein- und Umsteigebahnhof von und nach München drehte, „sehr konstruktiv und von gegenseitigem Respekt und gemeinsamer Zielsetzung geprägt“.

Die Pendlergruppe berichtete, dass bestimmte IC- und ICE-Verbindungen sehr verspätungsanfällig seien. Dieses Problem ist auch der Bahn bekannt und durch von Robert Ohler vorgelegte Statistiken belegt. Eine nachhaltige Lösung sei „wohl nur durch eine schnellere und umfängliche Wartung von Zuggarnituren und einen kontinuierlichen Streckenunterhalt zu erreichen“, so die Diskussionspartner. Wegen des zusätzlichen Personalbedarfs und gegebenenfalls neuer Signaltechnologien werde dies im Konzern voraussichtlich nur mittelfristig zu einer Verbesserung führen.

Zu knappe Umsteigezeiten

Gerade im spätnachmittäglichen Heimreiseverkehr sei die Umsteigezeit vom Fern- auf den Nahverkehr sehr knapp, bemängeln die Pendler. Sie wünschen sich ein Zeitfenster von zusätzlich fünf Minuten zwischen Ankunft des ICE und Abfahrt der Regionalzüge. Bahnvertreter Ohler erklärte, er habe die Sachlage vor Ort geprüft und den von den Pendlern insbesondere bemängelten Anschluss in Donauwörth bei der ersten Umsteigeverbindung auf den ICE selbst miterlebt.

Die Pendler hatten allerdings nicht nur Kritik im Gepäck, sondern zeigten der gemeinsamen Erklärung zufolge auch Verständnis für die Situation der Bahn und des eigenwirtschaftlich betriebenen Fernverkehrs. Zur Prüfung ihrer Anliegen hatten sie der Bahn die Potenziale aus dem „Pendleratlas“ weitergegeben – einer Statis­tik der Bundesagentur für Arbeit zu den deutschen Pendlerströmen.

Ebenso legten die Aktivisten Zahlen zu den Touris­tenströmen vor, die über die „Drehscheibe Treuchtlingen“ das Fränkische Seenland, den Altmühlradweg, Rothenburg/Tauber sowie die Städte Würzburg, Nürnberg, Augsburg und München ansteuern. Die Pendler regten an, Marktanalysen durchzuführen und bei betrieblichen Verlagerungen oder Erweiterungen im Gespräch zu bleiben.

Keine weiteren Streichungen

Auch die Fernverkehrssparte der Bahn ist sich laut der Pressemitteilung der Bedeutung des Treuchtlinger Bahnhofs für Pendler bewusst und hat zugesichert, dass aktuell keine weiteren Zugstreichungen im Fern-Pendelverkehr geplant seien. Bezüglich des Platzangebots in den Pendlerzügen erwarte man, dass die neuen, doppelstöckigen IC2-Züge bald auch auf den Verbindungen via Treuchtlingen eingesetzt werden. Hier gibt es nach Auskunft der Bahn noch „Herausforderungen“ mit den Lieferanten.

Daneben hat die DB Fernverkehr der Erklärung zufolge die vorgetragenen Verbesserungswünsche bei den Umsteigeverbindungen bereits an die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) weitergeleitet. Diese plant den Nahverkehr im Freistaat und wird wohl bei ihrer Fahrplankonferenz im März darüber beraten. Sobald Ergebnisse vorliegen, sollen sie den Pendlern zugehen. Die von der Diskussionsrunde angeregten Veränderungen sollen zudem durch weitere Treffen begleitet werden.

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