"Lasst die Bäder offen": Wie die Altmühltherme zum Lockdown steht

30.10.2020, 12:18 Uhr

© Altmühltherme

"Ab Montag ist erstmal zu", bestätigt Badleiter Ulrich Schumann. Ausgenommen seien nur die physiotherapeutischen Anwendungen bei Altmühlvital sowie möglicherweise der Fitnessbereich und die medizinische Fußpflege – bei den beiden letzteren seien die Vorgaben noch unklar.

Generell schließt sich Schumann einem Offenen Brief an, den der Verband der europäischen Freizeitbäder EWA unter dem Titel "Lasst die Bäder offen!" an die Politik gerichtet hat. Dieser betont, dass er bei allem Verständnis "auch für unpopuläre Maßnahmen" die Schließung der öffentlichen Bäder ablehne. "Seit fünf Monaten sind die Freizeitbäder und Thermen wieder in Betrieb. Aufwendige Hygienekonzepte und eine Limitierung der Besucherzahlen haben dies möglich gemacht", so die EWA. Dabei habe sich gezeigt, dass Bäder keine Infektionsherde oder Hotspots seien.

Schließung unverhältnismäßig?

Angesichts des "Aufwands und der Konsequenz, mit denen die Bäder die Hygienekonzepte umgesetzt haben", sei die Schließung "weder verhältnismäßig noch sachlich begründet". Neben den Einnahmeverlusten für private Betreiber und die klammen Kommunen schade dies auch der öffentlichen Gesundheit und der Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung.

Ulrich Schumann verweist auf Untersuchungen der EWA, denen zufolge sich infektiöse Aerosole gerade in der feuchtwarmen Bad- und Saunaluft kaum halten würden. Zudem wirke das Chlor im Wasser präventiv. Wie seriös die Studien sind, könne er freilich nicht beurteilen. "Wir Betreiber können die Hygienemaßnahmen nur nach bestem Wissen und Gewissen umsetzen", so Schumann.

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