Prunksitzungen der KGT: Neuer Besucherrekord

13.2.2012, 07:29 Uhr
Prunksitzungen der KGT: Neuer Besucherrekord

© Stanka

Dass Treuchtlingen mittlerweile bayernweit in aller Faschingsmunde ist, dafür sorgten schon die „Dreichdlinger Bläidlbarden“ mit ihren gelungenen Auftritten bei „Franken sucht den Supernarr“. Dass Jochen Schaible, der Sieger dieser BR-Cas­ting-Show, quasi stellvertretend für die Barden gleich bei zwei Sitzungen in Treuchtlingen auftrat und damit ein komplettes Wochenende opferte, zeugt von dem Stellenwert, den sich die KGT mittlerweile erarbeitet hat.


Die Stärke der Treuchtlinger Narren liegt zweifellos in ihrer Bodenständigkeit und an ihrem frischen, jungen Anspruch. Karneval zum Anfassen und Mitmachen. Das ist auch der Grund dafür, dass z.B. bei der zweiten Prunksitzung sehr viele jüngere Besucher zu sehen waren. Daneben waren am vergangenen Samstag Landrat Wägemann samt Stellvertreter Westphal sowie Vertreter der Banken, der Wirtschaft sowie aus dem Stadtrat zugegen und ließen sich „entertainen“, wie KG-Präsident bei seiner musikalischen Begrüßung ankündigte.


Prunksitzungen der KGT: Neuer Besucherrekord

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Geboten wurde bei den samstäglichen und sonntäglichen Sitzungen ein ähnliches Programm, wie schon bei der ersten: stramme Gardetänze, wobei einmal mehr die große Zahl der jungen Aktiven auffiel, bunte und engagiert vorgetragene Showtänze und ein Mix aus Büttenreden, Schunkelrunden, Klartext-Kritik und Blödeleien.


Zwei echte Höhepunkte gab es. Als Erstes ist dabei die Nummer der „3 (4) Musketiere im Treuchtlinger 3D-Kino“ zu nennen, die bereits vor einer Woche an dieser Stelle ausführlich beschrieben wurde. Angesichts der Haushaltspräsentation des Stadtrats in der vergangenen Woche erwies sich das Quartett Markus Bartel, Jürgen Scheuer, Thomas Stechhammer und Mike Mossrainer fast schon als visionär. Dieser Stachel saß jedenfalls. Wie im Nachhinein zu hören war, war bei der ersten Prunksitzung den dort zahlreicher vertretenen Stadträten hin und wieder das Schmunzeln im Hals ste­cken geblieben. Bei der 2. Prunksitzung wurde die Nummer von Bravo-Rufen aus dem Publikum unterstützt. Kinder und Narren sagen die Wahrheit, wie schon ein altes Sprichwort weiß.


Der zweite Höhepunkt war Jochen Schaible, der sich als bestens vorbereiteter Comedy-Profi erwies. Er begrüßte Gerhard Wägemann und „seine Landratten“, um danach eine atemberaubende, kaum reproduzierbare Zungenbrecher-Nummer rund um Barbaras Rhabarberkuchenbar zum Besten zu geben. Lokalkenntnis bewies er ebenfalls, als er auf das erotische Dreieck zwischen Sammenheim, Dittenheim und Stopfenheim einging und die Frage stellte, warum Möhren eigentlich so weit von Osterdorf wegliegt. Der arme Hase... Lokalkolorit auch bei dem Hinweis, dass „die Roten“ einen Baum vor die Tür gelegt hätten, allerdings nur einen Bonsai.


Klassische Büttenreden präsentierten routiniert Thomas Stechhammer als blinder Pilot und Elke Schwegler, die mit einer Euroolympiade Griechenland und die Eurokrise sportlich-kritisch auf die Hörner nahm. Zu Beginn hatte sich Stadtrat und Professor Dr. Joachim Grzega humorvoll seinem Arbeitsgebiet, der Sprachwissenschaft, gewidmet. Richtig hoher Anspruch auf der Treuchtlinger Bühne und Grzega ein Entertainer-Talent, das man so nicht erwartet hatte.


Die optischen Highlights setzte neben den Garde-Showtänzen der Elferrat mit seinen Märchengeschichten der Brüder Grimm. Ulkig: Patrick Geiger und Klaus Etten als Rotkäppchen bzw. Hexe. Da wurden unter tänzerischer Anleitung von Kerstin Zischler heftig die Beine geschwungen, gezwergt und rapunzelt. Überall und immer bestens integriert: das Prinzenpaar Katja I. und Roland II.


Stefan Peters hatte übrigens die bewährte musikalische Leitung der Show. Insgesamt eine gelungene Prunk-Saison. Die tontechnischen Problemchen wird die KG das nächste Mal sicher im Griff haben.

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