Treuchtlingen erhält Freilufthalle

22.4.2017, 06:16 Uhr
Treuchtlingen erhält Freilufthalle

© McArena

Die Freilufthalle soll neben der Anlage für Beachsport am Brühl entstehen. Besonders erfreulich für die Stadt Treuchtlingen ist dabei, dass sie diese Halle zwar als Bauherr bauen wird, aber sie nicht bezahlen muss. Das nämlich soll weitgehend der Landkreis tun. Aus dem Ansiedlungsvertrag mit der Hochschule gibt es seitens des Landkreises noch eine „offene Rechnung“. Angedacht war ursprünglich eine Einrichtung im Rahmen der maritimen Meile am Brombachsee. Daraus wurde bekanntlich nichts. Und so einigten sich alle Beteiligten letztlich darauf, eine Freilufthalle in Treuchtlingen zu bauen. Die Stadt stellt dabei das Grundstück, und die Hochschule betreibt die Halle später. Zu diesem Vorgehen muss in den nächsten Tagen noch der Kreistag sein grünes Licht geben – wovon auszugehen ist.

Die neue Halle ist ein topmodernes Konzept, das es in Bayern noch nicht so häufig gibt, andernorts aber schon. Derartige Hallen sind multifunktional einsetzbar – unabhängig von der Jahreszeit. So können z.B. Fußballer auch im Winter auf Kunstrasen trainieren, und auch für den einen oder anderen Schul- oder Kindergartensport ist die Halle passend. Die Treuchtlinger Schulen sind denn auch fest in die spätere Belegung mit einbezogen und werden zu festgelegten Tageszeiten Vorrang genießen.

Dasselbe gilt für den Vereinssport. Denn, wenn die neue Vierfachturnhalle der Senefelder-Schule anstelle der Fünffachturnhalle gebaut ist, wird es unterm Strich eine Halle weniger für Sportangebote in der Stadt geben. Dies kann zumindest zum Teil die Freilufthalle auffangen. In der Halle kann nicht nur Soccer gespielt, sondern auch Volleyball oder Gymnastik betrieben werden. Darüber hinaus ist diese Halle für jedermann nutzbar und auch für andere, z.B. kulturelle Veranstaltungen geeignet.

Insgesamt soll die Halle eine Maßnahme sein, „die für alle Nutzen bringt“, so Feldner vor dem Stadtrat. Die Hochschule sei in diesem Rahmen auch bereit, zu investieren und den Unterhalt zu gewährleisten. Das Bauwerk sei ganz nebenbei sehr umweltverträglich, da ohne Heizung. Und auch ein Lärmgutachten sei erstellt sowie das Wasserwirtschaftsamt und die Untere Naturschutzbehörde mit eingebunden worden.

Feldner spricht von einem „einmaligen Ding in der Region“. Auch aus Sicht der Hochschule ist sie natürlich von Vorteil. So können hier ganzjährig Trainingslager angeboten werden. Die Treuchtlinger FH ist mittlerweile fester Partner für den FC Ingolstadt, die SpVgg Fürth und den TSV 1860 München. Insgesamt sei das alles auch gut für das Renomee der Stadt.

Bahn AG schickt Azubis

In diesem Sinne legte Feldner nach und präsentierte eine weitere gute Nachricht für die Hochschule und die Stadt. Treuchtlingen ist nämlich ab sofort offizieller Trainingsstandort für die Bahn AG. Jedes Jahr sind nun rund 1000 Auszubildende des Bahnkonzern für jeweils eine Woche am Campus zu Gast. Dieses Ausbildungsprojekt ist auf Jahre angelegt und wird sicher ein festes Standbein des Adventure Campus werden. Wie Feldner klar darlegte, sei das Hochschulgeschäft auf dem flachen Land „hartes Brot“; soll heißen, dass es nicht einfach ist, Studenten von den Vorteilen eines ländlichen Campus zu überzeugen. Mit Kooperationen, wie der mit der Bahn AG, „werden wir weiter bekannt“, so Feldner.

Wo sollen junge Leute hin?

Im gleichen Atemzug hatte der Campusleiter aber auch deutliche Kritik im Gepäck. Es liege jetzt an der Stadt, im Zentrum etwas zu bieten. Die jungen Leute sollten schließlich ihre Abende in der Stadt verbringen. Dazu müsse es aber mehr Möglichkeiten als nur die Therme geben. Feldner sprach von einem Sportbistro oder einem Pub, das dringend nötig sei. Schließlich sollen die jungen Leute ja auch Multiplikatoren für die Stadt sein. „Die Weichen sind gestellt. Ich hoffe, dass jemand die Bälle aufnimmt.“

Stadtrat und Bürgermeister zeigten sich von beiden Nachrichten angetan. Zur Kritik an der gastronomischen Ausstattung der Innenstadt meinte Werner Baum, dass der Bedarf von einheimischen Gastronomen bislang leider wenig aufgenommen worden sei. Er werde nun auch gezielt auf auswärtige Investoren zugehen.

Die Halle soll übrigens bereits im Herbst stehen und nutzbar sein. Nachfragen gab es im Stadtrat lediglich noch um die Räum- und Streupflicht sowie um Toiletten und Umkleiden. Letztere seien laut Feldner nicht nötig. Und bei den Toiletten stehen die der Bezirkssportanlage zur Verfügung. Die Halle erhielt im Stadtrat einen einstimmigen Beschluss.

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