Treuchtlingen: Neue Toiletten für den Sportpark

23.7.2019, 06:02 Uhr
Am Sportpark in Treuchtlingen soll eine neue, behindertengerechte Toilette entstehen. Im Stadtrat gab es über den Standort einige Diskussionen.

© dpa Am Sportpark in Treuchtlingen soll eine neue, behindertengerechte Toilette entstehen. Im Stadtrat gab es über den Standort einige Diskussionen.

Für den barrierefreien Bereich stellte Bauamtsmitarbeiter Florian Forster dem Stadtrat zwei mögliche Varianten vor. Die aufwändigere besteht darin, das Behinderten-WC vor die vorhandenen Damen- und Herrentoiletten zu setzen. Das hätte den Vorteil eines wirklich eigenständigen Sanitärbereichs, der die beiden anderen nicht beschneidet.

Teuer und unpassend

Andererseits ist diese Lösung teurer, hält trotzdem die Mindestmaße für ein Behinderten-WC knapp nicht ein und würde den Damen- und Herrenräumen fast jede Möglichkeit zur Belichtung nehmen. Darüber hinaus müsste die Zugangsrampe in Richtung Gebäudemitte versetzt werden, was optisch unvorteilhaft wäre.

Variante zwei sähe das Behinderten-WC im rückwärtigen Teil der Damentoilette vor. Das wäre günstiger, die Leitungen wären schon vorhanden und die Mindestmaße würden locker eingehalten. Der Nachteil: Auch männliche Behinderte müssten beim Toilettengang den Damenbereich durchqueren.

Stefan Fischer (SPD) und Hans König (TBL) kritisierten letzteres als "fragwürdig für eine große Bezirkssportanlage". Wenn sich der Stadtrat für die Doppelnutzung entscheide, müsse zumindest die Trennwand deckenhoch sein, um die Privatsphäre zu schützen. "Die Damen-Kabinen haben doch auch Türen, und die mache ich einfach zu", hielt Maria Scherer (SPD) dem entgegen.

Debatte über Toilettenkultur

Was folgte, war eine längere Debatte über Schamgefühl (sind schon schiefe Blicke belästigend?), Gleichstellung der Geschlechter (braucht es eine vierte Toilette für "diverse" Personen?) sowie die deutsche Toilettenkultur im Allgemeinen (warum nicht "Unisex-WCs" ganz ohne Trennung, aber ausschließlich mit Kabinen?). Am Ende sprachen sich dann 17 der 21 anwesenden Ratsmitglieder für die zweite Variante (Behinderten-WC im rückwärtigen Teil der Damentoilette) aus.

Hinweis: In der ursprünglichen Fassung des Berichts stand, dass sich der Stadtrat für Variante eins entschieden hat. Richtig muss es heißen, dass sich Variante zwei durchgesetzt hat. Wir bitten um Entschuldigung.

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